Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Hamm Reno migriert SAP HANA auf IBM Power Systems

Mit Echtzeitlösungen den Modetrends auf der Spur

Quelle: Hamm-Reno/IBM

Die Optimierung der SAP-Umgebung, das Beschleunigen der Analyseprozesse und die Verringerung der Betriebskosten standen bei der Hamm-Reno-Group auf der Agenda. Dazu hat der international aktive Schuhhändler mit 5.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 600 Millionen Euro seine Plattform SAP HANA von x86-basierten Servern auf die Plattform IBM Power Systems migriert.

Dazu vermeldet das Unternehmen, dass dank der modernen Technologie des Power8-Prozessors dieselbe Leistungsfähigkeit wie zuvor mit nur der Hälfte an Prozessorkernen erzielt werde. Zudem laufen einige Operationen unter dem Power8-Prozessor sogar 60 Prozent schneller.

Voll im Trend

Quelle: Hamm-Reno/IBM

Die Modetrends ändern sich heutzutage sehr schnell. Deswegen müssen sich Händler auf die Anforderungen des Markts schnell einstellen können. Vor dem Hintergrund von schwindenden Gewinnspannen wird es extrem wichtig, die gewünschten Produkte rechtzeitig in den richtigen Größen an die richtigen Niederlassungen ausliefern zu können. Das führt zu geringeren Kosten, denn der Lagerbestand wird dadurch reduziert und der größtmögliche Umsatz erzielt.

„Wir haben feststellen müssen, dass unser Business immer schneller wird. Das betrifft das Feedback der Kunden, das Verteilen der Produkte und auch die Vorlieben der Käufer”, stellt Matthias Schäfer heraus. Der Leiter der Anwendungsentwicklung bei der HR-Group leitet daraus ab: „Wir müssen das Kundenverhalten genau kennen – und zwar in Echtzeit. Denn nur so sind wir in der Lage, unseren Warenbestand über alle Niederlassungen zu den bestmöglichen Preisen zu verkaufen. Nur wenn unsere Verkaufsleiter vor Ort Zugriff auf die aktuellen Verkaufsergebnisse haben, können sie effektive Kampagnen planen, die auf konkreten Fakten basieren und die sich an die Produktbereiche in den jeweiligen Niederlassungen anpassen lassen, um den jeweiligen Kundengeschmack zu treffen.”

Die HR-Group (dazu gehört die Schuhkette Reno) besitzt ungefähr 2.500 Standorte mit rund 4.000 verschiedenen Artikeln in verschiedenen Größen. Bisher basierte die Verteilungs- und Verkaufsplanung bei der HR-Group auf Sortimentsmodulen und nicht auf einzelnen Marken. Das zunehmende Markenbewusstsein der Kunden erforderte eine höhere Genauigkeit, um Überbestände hier und Engpässe dort zu vermeiden. Die Plattform SAP HANA ermöglicht diese detailliertere Planung, und zwar in Realtime. „Alle Modehändler stehen heutzutage massiv unter Druck”, erklärt Schäfer. „Denn die engen Gewinnspannen haben zur Folge, dass selbst kleinere Optimierungen in unseren Planungs- und Lieferprozessen den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen.”

Um schneller auf die Verkaufsmuster reagieren zu können, setzt die HR-Group seit 2012 SAP-Business-Warehouse-Anwendungen auf SAP HANA ein. Das Unternehmen verband seine bestehenden Systeme über die SAP Landscape Transformation Replication Server Software mit SAP HANA. Zudem fand auch die Anbindung der Point-of-Sales-Geräte an SAP HANA in 750 Niederlassungen statt – dazu kam das Tool SAP Point-of-Sale Data Management zum Einsatz.

„Durch die direkte Anbindung der Point-of-Sales-Geräte mit SAP HANA können wir auf Anhieb die Verkaufsinformationen aus 750 Niederlassungen analysieren”, kommentiert Schäfer. „Zudem verwenden wir das Tool SAP POS Loss Prevention Analytics for Retail, um die Transaktionen zu überwachen. Damit sind wir in der Lage, Betrugsversuche und andere verdächtige Aktivitäten schnell zu erkennen.”

Nachdem zunächst SAP HANA auf x86-basierten Servern zum Einsatz kam, hat man sich bei der HR-Group dazu entschlossen, SAP HANA auf den IBM Power Systems von IBM einzusetzen. Die Kern-SAP-Lösungen bei der HR-Group liefen bereits auf der Plattform IBM Power Systems. Daher wurde mit diesem Schritt eine Vereinfachung der IT-Umgebung sowie eine Standarisierung der Betriebs- und Systemverwaltungsprozesse erzielt. Mittlerweile hat das Unternehmen eine homogene SAP-Lösungslandschaft auf der Basis der Power8-Prozessortechnologie im Einsatz.

Manfred Gries, Leiter der Data Center Operations bei der HR-Group, erläutert: „Als SAP HANA auf den Power Systems von IBM verfügbar wurde, sind wir sofort mit IBM und unserem Partner FRITZ & MACZIOL in die Diskussion eingestiegen. Denn wir wollten auf die aktuellsten Power8-basierten Server migrieren und so die Betriebsprozesse für unsere SAP-Applikationen optimieren. Dazu wollten wir unsere isolierten x86-Systeme in unserer SAP-Umgebung ablösen, denn die hatten eine Erhöhung des Aufwands in puncto Systemverwaltung zur Folge. Mit dem Umzug all unserer SAP-Anwendungen auf eine extrem zuverlässige Server-Plattform wurde die Systemverwaltung standardisiert und die Produktivität im IT-Team insgesamt erhöht.”

Direkte Kosteneinsparungen

Matthias Schäfer: „SAP HANA auf den Power Systems der IBM erlaubt es uns, komplexe Planungsanalysen viel schneller als bisher zu erstellen. Doch wir können nicht nur die bestehenden Analysen schneller abarbeiten, sondern wir erreichen auch eine viel höhere Detailtiefe im Planungsbereich. Damit sind wir noch zuverlässiger wenn es darum geht, die passenden Produkte in den richtigen Niederlassungen vorzuhalten.” Quelle: HR-Group/IBM

Die HR-Group betreibt die unternehmenskritischen SAP ERP-Anwendungen auf Applikations-Servern in einer komplett virtualisierten Umgebung auf der Basis von IBM PowerVM und IBM AIX auf drei Servern vom Typ IBM Power System S824. Die HR-Group, IBM und FRITZ & MACZIOL setzten ein IBM Power System S822L mit dem SUSE Linux Enterprise Server unter PowerVM auf, auf dem die produktive SAP HANA-Datenbank betrieben wird. Die Test- und Entwicklungsinstanz von SAP HANA läuft über die PowerVM-Virtualisierungslösung auf einem virtuellen Server vom Typ IBM Power System S824 (als Betriebssystem kommt hier ebenfalls SUSE Enterprise Server zum Einsatz).

Im Storage-Bereich verwendet die HR-Group eine vollständig redundante Lösung mit zwei Systemen IBM Storwize V5000. Der Einsatz der Software IBM Spectrum Virtualize stellt sicher, dass der Datenspeicher für alle SAP-Anwendungen zur Verfügung steht. Die Technologie IBM Easy Tier stellt dabei sicher, dass die am häufigsten benutzten Daten automatisch im besonders schnellen, Flash-basierten Speicher vorgehalten werden. Für eine zuverlässige Sicherung der SAP ERP-Applikationsdaten und der SAP HANA-Datenbank verlässt sich die HR-Group auf IBM Spectrum Protect for Enterprise Resource Planning Data Protection for SAP HANA.

Mit dem Umstieg auf die Power Systems von IBM beim Betrieb von SAP HANA konnte die HR-Group ihre IT-Umgebung vereinfachen und standardisieren. Dabei spart das Unternehmen aktuell 4.000 Euro pro Monat an Leasing-Kosten für die Hardware ein. Manfred Gries ergänzt:  „Die Stabilität und die Flexibilität der Power Systems von IBM garantieren, dass wir unsere SAP-Applikationen einschließlich SAP HANA zuverlässig betreiben können. Die moderne Virtualisierungstechnologie erlaubt es uns zudem, die Ausnutzung der Ressourcen in unserer SAP-Applikationsumgebung dynamisch zu optimieren. Im Gegensatz zu einer dedizierten SAP HANA Appliance erwarten wir, dass sich SAP HANA on Power problemlos in unsere virtualisierte Systemumgebung integrieren lässt – so wie wir das bereits beim Testsystem haben zeigen können.” Dazu soll die virtualisierte Storage-Lösung die Leistungsfähigkeit der kompletten SAP-Systemumgebung verbessern, da die Daten immer auf das am besten passende Speichersystem geschoben werden.

Mit dem Einsatz von SAP HANA auf den Power Systems der IBM ist die HR-Group in der Lage, die Planung und Verteilung der Produkte zu verbessern. Das bestätigt Matthias Schäfer: „SAP HANA auf den Power Systems der IBM erlaubt es uns, komplexe Planungsanalysen viel schneller als bisher zu erstellen. Doch wir können nicht nur die bestehenden Analysen schneller abarbeiten, sondern wir erreichen auch eine viel höhere Detailtiefe im Planungsbereich. Damit sind wir noch zuverlässiger wenn es darum geht, die passenden Produkte in den richtigen Niederlassungen vorzuhalten.”

Zudem hat das Unternehmen SAP BusinessObjects Mobile eingeführt. Damit können die Mitarbeiter die Echtzeitergebnisse noch effizienter benutzen, ohne dass sie einen Arbeitsplatzrechner oder ein Notebook verwenden müssten. „Mit dem schnellen Zugriff auf die absolut aktuellen Verkaufszahlen über Smartphones oder Tablets und der Fähigkeit, diese Daten sehr flexibel und ohne Verzögerungen analysieren zu können, kommen die regionalen Verkaufsmanager den Marktentwicklungen noch schneller auf die Spur. Damit wird der Lagerbestand schneller neuverteilt und somit die generelle Verkaufsperformance optimiert”, fügt Matthias Schäfer hinzu.

Um mobile Anwendungen schnell und möglichst einfach zu erstellen, verwendet die HR-Group das UI development toolkit for HTML5 (SAPUI5). Damit lassen sich die Benutzerschnittstellen einfach gestalten. „Um unsere Geschäftsabläufe noch mehr zu beschleunigen und um die Genauigkeit zu verbessern, wollen wir mehr und mehr Funktionalitäten auf mobilen Endgeräten verfügbar machen”, erläutert Manfred Gries. „Zum Beispiel haben wir SAPUI5 verwendet, um eine Applikation für iPADs zu erstellen, die Mitarbeiter in den Niederlassungen einsetzen können, um schnell mitzuteilen, dass zum Beispiel ein Lager einen Schuh in der falschen Größe vorrätig hat. In der Vergangenheit sind mehrere dieser kleinen Fehler aufgetreten und wurden nur erkannt, wenn der komplette Lagerbestand überprüft wurde.”

Indem den Mitarbeitern nun eine einfach und schnell zu bedienende Möglichkeit offen steht, auf derartige Situationen zu reagieren, bleibt der Lagerbestand immer aktuell und entspricht auch dem aktuellen Inventar in den Niederlassungen. Der Zugriff auf Echtzeit-Inventardaten ist äußerst wichtig, wenn es um das Verwalten der zusätzlichen Lieferungen am Tag geht. Als nächsten Schritt möchte die HR-Group die bestehende SAP HANA-Plattform mit dem WebSphere Commerce Online-Shop verbinden. Dann sollen die Benutzer in der Lage sein, Echtzeitdaten für alle Produkte und alle Niederlassungen zu sehen.

Fazit

„Mit dem Einsatz von SAP HANA auf den Power Systems der IBM haben wir die Komplexität unserer IT-Umgebung reduziert und die Energieeffizienz im Rechenzentrum deutlich erhöht. Wir erreichen nun dieselbe Leistungsfähigkeit wie zuvor mit nur der Hälfte an Prozessorkernen – alles dank der modernen Technologie des Power8-Prozessors”, führt Schäfer aus. „Einige Operationen laufen sogar 60 Prozent schneller unter dem Power8-Prozessor. Künftig haben wir vor, SAP HANA auf den Power Systems von IBM für unser Großhandelsgeschäft einzusetzen. Damit möchten wir dieselben Verbesserungen erzielen, wie das bereits für die Niederlassungen realisiert wurde.”

Carsten Dieterle,

Leading Technical Sales Professional, IBM

Hier geht es zu einem Video über dieses Anwendungsbeispiel.