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Montag, 17. Juni 2013

Unternehmen bereiten sich auf heftiges Datenwachstum vor

IDC-Umfrage: Prioritäten bei Storage bei deutschen IT-Leitern in den kommenden zwölf Monaten. (Quelle: IDC)

IT-Verantwortliche in Deutschland erwarten in den kommenden zwei Jahren einen massiven Anstieg des Datenvolumens. IDC hat im Mai 219 IT-Fach- und Führungskräften aus Unternehmen in Deutschland nach dem Datenwachstum befragt. Zwei von drei Befragten gehen von einem Zuwachs von über 20 Prozent bis 2015 aus. Es droht eine Überlastung der Infrastruktur.

Die IT-Verantwortlichen nennen vor allem drei Antreiber des Datenwachstums: graphische Daten wie Bilder und Videos (44 Prozent), Dateien mit unstrukturiertem Inhalt wie Office-Dokumente oder E-Mails (42 Prozent) und Transaktionsdaten aus Business-Anwendungen (38 Prozent).

„Ganz oben auf der Prioritätenliste der IT-Entscheider stehen deshalb die Erhöhung der Storage-Kapazität sowie die Sicherstellung der Datenaufbewahrung und Compliance", erklärt Projektleiter Mark Schulte, Consultant bei IDC in Frankfurt. „Ebenfalls wichtig ist der Schutz der virtuellen Serverinfrastruktur, die Steigerung der Storage-Performance und die Reduzierung der Storage-Kosten.“ Unternehmen hätten den Handlungsbedarf erkannt, stünden aber auch unter Kostendruck. Die Berater warnen vor einer Schockstarre, die zu einer Überlastung der IT-Infrastruktur führen kann, insbesondere der Speicher und Netze.

Nachgefragt hat IDC bei sechs Speichertechnologien:

  • Speichervirtualisierung: Aktuell setzen 56 Prozent der befragten Unternehmen Virtualsierungstechniken ein, etwas weniger als ein Drittel plant den Einsatz innerhalb der nächsten zwölf Monate. Storage-Virtualisierung ist somit noch nicht so verbreitet wie die Virtualisierung von Servern, holt aber mit großen Schritten auf. Der größte Treiber dieser Entwicklung ist mit Abstand die bessere Speicherauslastung (41 Prozent), gefolgt von der Steigerung der Storage Performance (36 Prozent) und einer Verringerung der Speicherkosten (35 Prozent).
  • Cloud Storage: Storage aus der In-House Private Cloud wird von den Unternehmen gegenüber der beim Cloud-Anbieter gehosteten Private Cloud und Public Cloud favorisiert. Die Menge des bezogenen Speichers ist noch relativ gering und bewegt sich um zehn bis 19 Prozent der Unternehmenskapazität. IT-Verantwortliche verbinden mit der Nutzung von Storage aus der Public Cloud mit Abstand die größten Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf IT-Sicherheit und Datenkontrolle.
  • Solid State Storage (SSD/Flash): Der Einsatz von SSD/Flash-Speicher wächst in den kommenden 24 Monaten rapide. Durchschnittlich steigt der Anteil von SSD/Flash an der Speicherkapazität um 43 Prozent in den Unternehmen. Allerdings geht die Entwicklung auch von einem relativ geringen Niveau von elf Prozent am gesamten Unternehmensspeicher aus.
  • Aktuell am häufigsten kommen SSDs in Kombination mit Festplatten zum Einsatz.
  • Rechenzentren aus der Box: Konvergente Systeme kommen aktuell in 16 Prozent der befragten Unternehmen zum Einsatz. Somit ist der Verbreitungsgrad noch relativ überschaubar. Allerdings plant ein Viertel der befragten Betriebe, integrierte Lösungen in Jahresfrist zu implementieren. Den bevorzugte Ansatz stellen Komplettlösungen dar, in denen Speicher-, Netzwerk- und Rechenkomponenten von einem Hersteller integriert sind. Von fast jedem zweiten Unternehmen wird diese Variante gewählt.
  • Scale-Out Storage-Architekturen: Die größten Vorteile einer Scale-Out Storage-Architektur sind aus Sicht der befragten IT-Entscheider die hohe Performance und Skalierbarkeit sowie ein einfaches Management der Storage-Umgebung. Allerdings verwenden derzeit nur sieben Prozent der befragten Unternehmen eine Scale-Out Storage-Architektur. Grund: momentan bewegt sich erst eine überschaubare Anzahl von Anbietern in diesem Marktumfeld und das Scale-Out-Prinzip ist im Storage-Bereich noch ein neues Thema.
  • Software-defined Storage:Der Stack an Storage-Software, der auf einer gängigen Ressource oder handelsüblicher Rechnerhardware installiert wird, ist eine Kernkomponente der Vision des Software-defined Data Centers. Ziel einer Software-defined Storage Plattform ist die Zusammenführung von Storage-Ressourcen und der Aufbau einer Service-basierten Infrastruktur. Nur acht Prozent der Unternehmen setzt Software-defined Storage konkret um. Die größten Vorteile sind aus Sicht der Befragten die Kostenvorteile und die Skalierbarkeit des Speichers. (rr)

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