Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Mittwoch, 19. Juni 2013

Mobile-IT-Trend steigert die Produktivität

BYOD im Trend: Im Durchschnitt dürfen 70 Prozent der 1.150 befragten mobilen Angestellten ihr eigenes Gerät nutzen. (Quelle: iPass Report)

Nach dem aktuellen Business Performance Index (BIP) von Techconsult arbeitet ein Drittel der Mittelständler in Deutschland schon mit mobiler IT. Der Lohn sind durchgängige Geschäftsabläufe. Nach dem Mobile Workforce Report von iPass erhöhen Mobilarbeiter durch Smartphones und Tablets zudem ihre Produktivität.

Der von SAP unterstützte BPI ist eine Langzeiterhebung zur Performance der wichtigsten Geschäftsprozesse im Mittelstand. Die aktuelle Auswertung hat ergeben, dass mobile IT im Mittelstand fast schon selbstverständlich ist: 30 Prozent der befragten Unternehmen verwenden Smartphones, Notebooks und Laptops sind bei 27 Prozent der Unternehmen im Einsatz. Erst sieben Prozent der Umfrageteilnehmer setzen auf Tablets. Da Mitarbeiter ihre Privatgeräte zunehmend auch im Beruf nutzen, dürfte sich diese Zahl aber schnell erhöhen, glauben die Techconsult-Berater.

 

Dass Tablets aufholen, beobachtet auch Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher des SAP-Partners All for One Steeb. “Bei ERP in Motion geht es ja vor allem um Business-Szenarien, die Transaktionen auf dem mobilen Frontend, zum Beispiel einem Tablet, benötigen – gleichzeitig jedoch auch solche auf dem Backend, also der SAP Business Suite.“ Einen typischen mobilen Geschäftsprozess realisiert All for One Steeb gerade für einen Laborgerätehersteller. „Vor Ort beim Kunden stößt der Verkäufer auf dem iPad die Preisfindung von SAP ERP in der Zentrale an. Dann kann er seinem Kunden sofort die besten Konditionen, die das System ermittelt hat, verbindlich zusagen und zurück schreiben.“

 

Über alle Gerätekategorien hinweg seien Projekte typisch, bei denen Servicetechniker beim Kunden Anlagen überprüfen und sich in Echtzeit vergleichbare Systemzustände ansehen. Lars Landwehrkamp: „Weil Echtzeitverarbeitung und Mobilität zusammenwirken, steigt hier die Reparaturleistung deutlich. Für viele Unternehmen bedeuten derart durchgängige Geschäftsabläufe ein enormes Plus und mehr Schlagkraft – sei es im Vertrieb, im Service oder anderen Fachabteilungen.“

 

Ein Beispiel liefert die Serviceabteilung des Geldmaschinenherstellers Glory Europe, die sich ausschließlich um die Instandhaltung von Geldautomaten, Münzzählmaschinen und Banknotenrecyclern kümmert. Durch mobile Geräte und Apps ist der Kundendienst messbar leistungsfähiger geworden. „Unsere Techniker im Außendienst haben inzwischen alle Smartphones dabei“, berichtet René Grönert, IT-Manager bei Glory Europe. „Die mobile Software ist direkt mit der integrierten Anwendung SAP Business One verbunden. Dadurch sehen unsere Mitarbeiter beim Kunden alles, was sie wissen müssen: Maschinendaten, Wartungsintervalle, verbaute Ersatzteile, Vertragsdetails.“

 

Der Trend wird von SAP-Partnern natürlich unterstützt. So ist etwa die Software Tradesprint auf SAP-Basis von Cormeta für den Großhandel mit technischen Teilen auch per App mobil zu nutzen und zu bedienen. So lassen sich etwa die konkreten Absatzzahlen über das aktuelle Sommerreifensortiment oder die Lagerverfügbarkeit eines Ersatzteils mit dem SAP Business Objects Explorer adhoc mobil abrufen. Unterstützt werden dabei Apple- und Android-Geräte wie auch Blackberry. Neben Bestellungen aus dem Katalog können auch Service- und Kundenaufträge über die entsprechende App angenommen werden. Und Außendienstmitarbeiter und Servicetechniker ermitteln mit einem Lokalisierungsdienst wie Google Maps anhand der mitgeführten Kundenadressen automatisch, welcher Werkstattkunde sich in unmittelbarer Nähe befindet.

 

Einen feinen Nebeneffekt hat die mobile IT für die Arbeitgeber, wie sich im aktuellen Mobile Workforce Report von iPass nachlesen lässt. Für den Report sind weltweit über 1.150 mobile Angestellte befragt worden. Der Bericht zeigt, dass mobile Arbeitskräfte die Konnektivität nutzen, um ihre Produktivität zu steigern und länger zu arbeiten. 70 Prozent der mobilen Arbeitskräfte dürfen ihre privaten mobilen Geräte für die Arbeit nutzen. Dabei ist das Prinzip des Bring Your Own Device vor allem in den USA ausgeprägt (74 Prozent), in Deutschland wird BYOD restriktiver (66 Prozent) gehandhabt. Mehr als 82 Prozent der Befragten geben an, zuhause am produktivsten zu arbeiten – noch mehr als in der Firma.

 

Der Report hat auch die Gewohnheiten der Arbeitnehmer bei der Nutzung von Mobilgeräten ermittelt. Tablet-PCs und Smartphones sind danach gut für kurze und regelmäßige Wi-Fi-Nutzung geeignet, Laptops besser für längere Wi-Fi-Sessions. Arbeitnehmer, die mehr als acht Stunden pro Tag aktiv Wi-Fi-Netze nutzen, präferieren zu diesem Zweck den Laptop. Smartphones standen an zweiter Stelle in der Beliebtheit für längere Zugriffe – Tablet-PCs waren die dritte Wahl. (rr)

 

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