Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Mittwoch, 5. Juni 2013

Mittelstand fremdelt noch bei der Cloud

Umfrage unter 816 mittelständischen Unternehmen in Deutschland. (Quelle: German Cloud)

Der deutsche Mittelstand hält sich bei der Nutzung von Cloud-Technologien noch zurück. Grund ist die Sorge um die Sicherheit der Firmendaten. Das hat eine Umfrage von German Cloud, einer Zertifizierungsstelle für Cloud-Anbieter, mit IHK-Unterstützung unter 816 Unternehmen ergeben.

Nach der Umfrage von German Cloud, einer Initiative des Bundesverbands Deutscher Rechenzentren, geben 14,8 Prozent aller befragten Unternehmen an, Cloud-Technologien zu nutzen, 70,9 Prozent nicht. 86 Prozent aller Befragten kann die Frage einschätzen, denn sie haben mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet. „Wenn dies – gegen die Erkenntnis des Umfrageteilnehmers – dennoch einzelne Abteilungen im Unternehmen tun, besteht Steuerungsbedarf, um die Datensicherheit zu gewährleisten“, warnt German Cloud.

Dass sich der Großteil der befragten Unternehmen noch in Zurückhaltung übt, spreche zum einen für ein großes zu erwartendes Wachstum in Cloud-Service. „Zum anderen spricht dies für die Vorsicht des Deutschen Mittelstandes: Wenn man sich für etwas entschließt, möchte man es richtig machen.“ Die Anzahl der Unternehmen, die nach der Umfrage auf eine Datenhaltung in Deutschland setzen, gibt German Cloud mit 74,5 Prozent an.

Der Leichtsinn der IT-Geschäftspartner besitzt Gefahren für die Mittelständler, so die Untersuchung. Eine wachsende Zahl von Systemhäusern bietet die Auslagerung oder die ausgelagerte Verarbeitung von Daten an, ohne dafür zertifiziert zu sein. Leistungskataloge und Servicevereinbarungen seien Fremdworte, Anbieter sollten sich einem Qualitätsaudit unterziehen: „Geringer Aufwand für alle Beteiligten, verbesserte Sicherheit und Haftungsminimierung für das Unternehmen.“

Gefragt wurde auch, warum Unternehmen keine Cloud-Technologien einsetzen. „Wenn 32,4 Prozent der Befragten Bedenken wegen der Sicherheit der Firmendaten haben, zeugt dies von gesundem Unternehmerverstand – diese Unternehmen werden den Schritt der Auslagerung vermutlich in nächster Zukunft beschreiten, sobald es klare Sicherheitsprozesse gibt.“

Die 213 Firmen, die ihre EDV-Abteilung wie bisher betreiben wollen, könnten ein anderes Problem haben: Die Umstellung der Firmenprozesse in Richtung Cloud birgt Konfliktpotential mit der IT-Abteilung, warnt German Cloud. Dort gebe es Befürchtungen, dass es zu Arbeitsplatz- und Machtverlust kommen könnte. „Denn schließlich ist ein Administrator im Unternehmen in der Lage, maximal 15 Serversysteme zu pflegen, im Rechenzentrum ist die gleichzeitige Administration von 140 Servern pro IT-Fachkraft möglich.“ Dennoch sollte nach Ansicht der Cloud-Experten die Überlegung zu Einsparungen nicht an erster Stelle stehen: Es gehe um erhöhte Sicherheit und Verbesserung der Firmenperformance.

Nach Ansicht von German Cloud  wird die Anzahl der Cloud-Anbieter weiter rasant zunehmen. „Unternehmen, die Cloud-Technologien nutzen, werden im Wettbewerb schneller.“ In Deutschland bestehe erheblicher Informationsbedarf, vor allem im Management, also auf nicht-IT-technische Ebene: „Die Verbreitung technologischer Fachbegriffe vernebelt den Blick auf wesentliche Entscheidungskriterien. Dabei überwiegen die Chancen für Unternehmen die Risiken.“ (rr)

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