Solutions for Business 2/3 2014 - page 18

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Solutions for Business  · 2/3 2014
ERP ZULIEFERER
Lünendonk-Studie 2014 zur Supply Chain
Automatisierungsgrad
in der
Supply-Chain
Kundenunternehmen forcieren elektronische Vernetzung, doch die Lieferanten verhalten sich überwiegend
noch abwartend. Zu diesen Kernaussagen kommt die Studie „Automatisierungslösungen im Spannungsfeld
von Kunden und Lieferanten“, die Lünendonk in Zusammenarbeit mit Netfira erhoben hat.
Lediglich knapp 28 Prozent der Kun-
denunternehmen sind mit ihren Lie-
feranten vernetzt. Auf der Lieferan-
tenseite ist die Quote mit 12 Prozent
angebundener Kunden sogar noch-
mals geringer. Diese Resultate liefert
die aktuelle Lünendonk-Studie 2014
„Automatisierungslösungen im Span-
nungsfeld von Kunden und Lieferan-
ten“, die die Marktfor-
scher in Zusammenarbeit
mit dem Unternehmen
Netfira erstellt haben.
Geht es nach den Kun-
denunternehmen,
soll
sich das aber bald ändern.
Sie wollen den Anteil der
elektronischen
Anbin-
dung sowohl hinsichtlich
der Lieferantenanzahl als
auch hinsichtlich der An-
zahl der Bestellvorgänge
bis 2016 deutlich steigern.
Die Lieferanten hingegen
prognostizieren für diesen
Zeitraum fast das gleiche
Niveau wie heute. Daher müssen sich
die Lieferanten künftig seitens der
Kunden auf einen wachsenden Druck
zur Vernetzung einrichten.
„Die Antworten auf die Frage, ob eine
elektronische Anbindung die Lieferan-
tenauswahl beeinflusst, sprechen eine
deutliche Sprache“, so Jürgen Görner,
Partner bei Lünendonk. „Aktuell noch
eher verneint, ist aber für 2016 von
den Kundenunternehmen bereits ein
deutliches „Ja“ artikuliert worden.“
Es ist also zu erwarten, dass hier zu-
nehmend ein Spannungsfeld entsteht,
das beide Partner in den nächsten drei
Jahren gemeinsam lösen müssen. Die
Kunden sehen einen großen Nutzen
durch die elektronische Lieferantenan-
bindung und setzen oft bereits Auto-
matisierungslösungen ein; viele haben
Initiativen gestartet, um das Niveau
der Automatisierung im Einkaufs-
prozess weiter zu erhöhen. Von den
Unternehmen ohne oder mit rudimen-
tären Automatisierungslösungen wol-
len vier von fünf Befragten eine au-
tomatisierte Lösung anschaffen oder
professionell ausbauen, zum Großteil
noch 2014. Diese Unternehmen wer-
den verstärkt nach Unterstützung am
Markt suchen. Für die Lieferanten
wird der Zwang zur Nutzung lang-
fristig
unausweichlich.
Speziell für neue, weniger
komplexe und vielfältig
einsetzbare Automatisie-
rungslösungen bestehen
demnach gute Chancen.
Befragt wurden bei dieser
Studie insgesamt 154 Un-
ternehmen. Dabei wurde
der Fokus bei den Kun-
den auf mittelständische
und große Unternehmen
gelegt, die in aller Regel
mit SAP arbeiten. Die Be-
fragung von Lieferanten
hingegen war bewusst auf
kleine und mittelgroße Un-
ternehmen ausgerichtet, die ihrerseits
nicht mit SAP, sondern mit weniger
umfangreichen oder komplexen ERP-
oder Buchhaltungssystemen arbeiten.
Die Publikation steht unter
zum Download.
Rainer Huttenloher
Kunden sind bereits auf einem höheren Automatisierungsniveau
und wollen weiter ausbauen – Lieferanten dagegen nicht.
Mittelwerte
22,4%
67,6%
21,7%
45,4%
11,5%
41,3%
11,8%
27,7%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
Lieferanten
Kunden
Anzahl aktuell
AnzahlPrognose
Bestellvorgänge aktuell
BestellvorgängePrognose
Quelle: Lünendonk
®
-Studie2014 „Automatisierungslösungen imSpannungsfeld vonKundenundLieferanten“, LünendonkGmbH,Kaufbeuren,Februar 2014
Bild 1. Kunden sind bereits auf einem höheren Automatisie-
rungsniveau und wollen weiter ausbauen – Lieferanten dagegen
nicht.
 Quelle: Lünendonk
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