Solutions for Business 2/3 2014 - page 25

Solutions for Business  · 2/3 2014
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SOFTWARE AS A SERVICE
Welt integrieren möchten und auf ei-
ne durchgängige Prozesskette achten
müssen. Diese Zielgruppe ist vom
SaaS-Ansatz sehr angetan.“
Bei Comarch werden mehrere Ansät-
ze mit dem Bereich Cloud verfolgt,
so Frank Siewert, Director Presales
Consulting: „Einerseits agieren wir
selbst als Rechenzentrumsbetreiber
und verfügen europaweit über fünf
eigene Rechenzentren, wovon sich
zwei in Deutschland befinden. In
Dresden haben wir 2013 ein neues
Rechenzentrum eröffnet, das den
Tier-3-Standard erfüllt. Andererseits
sind wir selbst als Softwarehersteller
in verschiedenen Bereichen aktiv.
Ein Produkt, das bereits große Ak-
zeptanz ‚aus der Cloud‘ erfährt, ist
das Comarch EDI – also Edifact-
Kommunikation – Comarch hat
bereits mehr als 15.000 Kunden, die
darüber ihre täglichen Geschäfte ab-
wickeln.“ Aber auch Comarch ERP
werde in der Cloud angeboten – sei
es in der Public Cloud oder in der
Private Cloud. Auf dem Markt gebe
es hier laut Siewert aber noch nicht
so große Nachfrage wie bei EDI.
„Dimension Data als Systemintegra-
tor bietet selbst keine Software oder
SaaS-Lösung an, doch wir bauen
ein Ecosystem von SaaS-Partnern auf,
um den Anwendern ein komplettes
Lösungsangebot bereitzustellen“, um-
reißt Andre Kiehne, Director Cloud
Business, den geschäftlichen Aktions-
radius seines Unternehmens. „Dazu
haben wir eine weltweit verfügbare
Cloud-Plattform, die nicht nur Infra-
structure as a Service – also IaaS –, son-
dern auch die Werkzeuge anbietet, um
Software ‚Cloud Ready‘ zu machen.
Wenn man im Cloud-Bereich IaaS als
eine Evolution ansieht, so muss man
SaaS als Revolution bezeichnen.“ Das
zeichnet sich für Kiehne an mehreren
Aspekten ab: „Zum einen entscheiden
beim Anwender andere Personen über
den Einsatz einer SaaS-Lösung als
beim Kauf einer Software. Die Busi-
ness Units in einem Unternehmen
setzen hier die Akzente, sie verfügen
auch über die Budgets. Zum anderen
ändert sich die IT-Strategie eines An-
wenderunternehmens dann grundle-
gend – das neue Bezugsmodell bietet
weitaus mehr Flexibilität.“
Wenn man den Zahlen aus aktuellen
Umfragen Glauben schenken will,
beschäftigt sich quasi jedes Anwen-
derunternehmen mit dem Bezug von
Software as a Service. „In den nächs-
ten 12 Monaten“, so Kiehne, „werden
mehr als 60 Prozent aller Anwender
SaaS einsetzen. Dabei gibt es keine
spezielle Branche, die bei dieser Ent-
wicklung mehr oder weniger hevor-
zuheben wäre. Es stellt sich lediglich
die Frage, wer geht den Weg zu SaaS
schneller und wer langsamer.“
„Überall wo Agilität, Flexibilität und
Geschwindigkeit gefordert sind, se-
hen wir bei IBM Ansatzpunkte für
SaaS“, gibt sich Martin Runde über-
zeugt. Der Business Development
Manager Cloud Computing bei IBM
Deutschland sieht darin eine Folge der
Entwicklung, dass sich die Entschei-
dungen darüber, welche IT-Produkte
eingesetzt werden sollen, immer mehr
in die Fachbereiche verlagern: „Denn
die Fachabteilungen sind gefordert
– sie müssen schnell auf die Markt-
entwicklungen reagieren können.
Dazu brauchen sie Werkzeuge, mit
denen sie ihre Aufgabenstellungen
umzusetzen in der Lage sind. Auch
wir stellen fest, dass dieser Trend
nicht an bestimmten Branchen als
Zielgruppen festzumachen ist.“ Es
seien eher die verschiedenen Fach-
bereiche, die hier den SaaS-Einsatz
forcieren – Sales, Marketing oder
Produktentwicklung. „Hier ist Agi-
lität besonders nötig, hier muss mit
vielen Daten umgegangen werden,
die von Kunden erzeugt wurden.
Diese Daten gehören schnell ausge-
wertet, Produkte müssen schnell an-
gepasst werden – da bietet SaaS die
Werkzeuge, die ein Unternehmen
benötigt, um auf diese Herausfor-
derungen reagieren zu können“, ist
Runde überzeugt.
Microsoft verfügt über ein sehr brei-
tes Spektrum an „traditioneller Soft-
ware“, aber auch an Cloud-basierten
Lösungen. „Wir sind auch Lieferant
für andere Cloud-Anbieter und ha-
ben mit Azure und Office 365 eigene
Cloud-Lösungen im Portfolio“, er-
läutert Thomas Roth, Senior Product
Manager SMB & Partner bei Mi-
crosoft Deutschland. „Daher stehen
unsere Kunden vor der Frage, welche
Variante sie bevorzugen sollen. Hier
ist eines klar: Es hängt immer vom
jeweiligen Bedarf des Anwenderun-
ternehmens ab. Wenn kein PC zum
Carsten Ratzlaff, Oracle: „Viele unserer
Stammkunden arbeiten im Personalbereich
ihres Unternehmens und möchten auf
Lösungen aus der Cloud setzen.“
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