Solutions for Business 2/3 2014 - page 3

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Solutions for Business  · 4/5 2014
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SOLUTIONS FOR BUSINESS
APRIL/MAI 2014
Wo bleibt die Intelligenz bei BI/Big Data?
Sammler und Jäger – das sind wir doch alle noch. Manche
etwas mehr, andere dafür etwas weniger. Diese Gene sind
es dann wohl auch, die uns Daten über alles sammeln
lassen: Wir wollen wissen, welcher unserer Kunden
was wann haben möchte und das am besten noch ehe
der Kunde selbst etwas davon weiß. Dazu bemühen wir
soziale Netzwerke, die Kommunikation mit den Kunden,
und wir ziehen den Input des Kunden sogar heran, um die
Produkte unseres Unternehmens zu optimieren. Damit
verschwinden die Grenzen zwischen Konsument und
Produzent – wofür es auch schon ein schönes Kunstwort
gibt: „Prosument“. Er geht über die Rolle des loyalen
Kunden hinaus und gibt Anregungen für Verbesserungen
und Produktentwicklungen.
Doch wer so viele Informationen sammelt, der muss
sie auch strukturieren und vor allem darf eines nicht
außer Acht gelassen werden: Es geht um die relevanten
Informationen. Was nützen einem Kommentare in sozialen
Netzwerken zu einem Produkt, wenn der Teilnehmer für
dieses Produkt gar nicht in Frage kommt?
Hier hilft die bloße Anzahl der Informationen nicht weiter.
Daher sind nach wie vor intelligente Ansätze nötig, um
die wahren Gründe und Motivationen, die wirklichen
Verbesserungsvorschläge einbeziehen zu können. Und
dazu müssen wissenschaftliche Ansätze gewählt werden.
Es gilt die passende Zielgruppe zu selektieren und dann mit
sauberer Statistik die korrekten Schlussfolgerungen zu zie-
hen. Sammelwut gepaart mit vermeintlicher Genauigkeit
aufgrund einer großen Stichmenge hilft hier nicht weiter.
Daher stellen Aktionen wie etwa die Verknüpfung lokaler
Kundendatensätze in einem CRM-System mit den Profilen
in den sozialen Netzen doch eine große Herausforderung
dar – ganz zu schweigen von den rechtlichen Aspekten.
So ist es mittlerweile gang und gäbe, zum Beispiel anhand
der in Xing und Facebook angegebenen Hobbys und
Interessen zielgruppengenaue Werbung loszutreten.
Daher sollte die Empfehlung lauten: Immer nochmals
auf Plausibilität prüfen und dazu die eigene Intelligenz
bemühen. Wenn die lokal – also im eigenen Kopf – nicht
ausreicht: Outsourcing ist dann eine gute Wahl!
Herzlichst, Ihr 
EDITORIAL
Rainer Huttenloher
Chefredakteur Solutions for Business
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