Solutions for Business 2/3 2014 - page 11

BUSINESS INTELLIGENCE
aus Social Media oder der Nutzung
von Sensortechnik.“ Nach seiner Ein-
schätzung gehört auch die Vorhersage
von Betriebsausfällen dazu, die sich
über das Analysieren von Sensordaten
prognostizieren lässt. „Leider domi-
niert momentan die zweite Katego-
rie“, schätzt Seybold. „So wird zwar
in Technologie investiert, allerdings
weniger in konkrete Maßnahmen.
Transaktionssysteme werden in naher
Zukunft nicht mehr im Zentrum der
Überlegungen stehen, sondern eher
die analytischen Systeme, da hiermit
hohe Wettbewerbsvorteile erzeugt
werden können.“
„Aus unseren Projekten wissen wir,
dass sich zwischen den einzelnen
Fachbereichen und der IT interessante
Effekte ergeben“, stellt Frank Harter,
Head of Sales Unit Business Ana-
lytics bei SAP fest. „Zwar sind oftmals
Datenschutzbeauftrage in den Unter-
nehmen vorhanden, doch sind in den
einzelnen Fachbereichen meist keine
Analysten beschäftigt, die anfallende
Datenmengen fachgerecht bearbeiten.
Somit ist den meisten Unternehmen
zwar bewusst, dass persönliche Daten,
Kundendaten und Unternehmens-
daten geschützt werden müssen. Der
tatsächliche wirtschaftliche Wert der
unternehmenseigenen Daten ist vielen
Datenschützern dabei allerdings nicht
bewusst.“ So könnten beispielsweise
aus angefallenen Datenmengen keine
Vorteile für das Unternehmen gene-
riert werden, da dieses Wissen nur den
Mitarbeitern in den Fachbereichen
vorbehalten sei, so Harter. „Somit
bildet das Thema Big Data quasi eine
Brücke zwischen den einzelnen Fach-
bereichen und der IT-Abteilung.“
Die Unternehmensgröße macht den
Unterschied – so lautet das Resümee
von Matthias Weiss. Der Director
Technology Mittelstand bei Oracle
erklärt: „Wir sehen eher eine Tren-
nung zwischen den mittelständischen
und großen Unternehmen. Die Gro-
ßen beschäftigen Mitarbeiter mit ent-
sprechendem Know-how und vielen
Ressourcen, während die mittleren
Unternehmen meist nicht so hohen
Aufwand betreiben.“ Doch nach sei-
ner Erfahrung tauchen auch gänz-
lich neue Anwendungsbereiche auf,
„meistens Agenturen, die beispiels-
weise neue Erkenntnisse im Bereich
Social Media extrahieren und ihren
Kunden – mittelständischen Betrieben
– verkaufen, so dass diese die Infor-
mationen in ihren eigenen Systemen
und Reporting-Tools weiterverarbei-
ten können“, verrät Weiss. „Denn die
Mittelständler konzentrieren sich eher
auf ihre Kernaufgaben und verfolgen
bei den neuen Themen wie Big Data
eher einen Outsourcing-Ansatz. Sie
sind gewillt, dafür Dienstleistungen
aus anderen Unternehmen zu be-
ziehen, wenn ein Vorteil von diesen
Daten erwartet werden kann. Daher
wird die gesamte Struktur sich in den
einzelnen Unternehmen je nach deren
Größe unterscheiden.“
„Wir sehen in den wachsenden Da-
tenmengen auch ein wachsendes Po-
tenzial“, führt Robert Schmitz aus.
Der Director Alliances DACH bei
Qliktech, zeigt sich überzeugt, dass –
je nach Führung des Unternehmens
und den lokalen Gegebenheiten – der
Weg zu erfolgreichen Projekten über
verschiedene Zwischenschritte zum
Ziel führt. „Dies gilt es in persönlichen
Gesprächen mit den Verantwortlichen
vor Ort zu klären. Hier ist oftmals bei
den Unternehmen oder dessen Part-
nern das Know-how zu finden. Es
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