Solutions for Business 3/2013 - page 10

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Solutions for Business  · 3/2013
ECM UND DMS IM ZUSAMMENSPIEL MIT ERP
Für den Microsoft- und SAP-Partner
Alegri ist das in erster Linie auch die
Microsoft-Plattform: „Was ein Un-
ternehmen heutzutage benötigt, lässt
sich gut über die Angebote von Mi-
crosoft und SAP abdecken“, ist Weis-
sert überzeugt. „Im Mittelstand gibt es
ganz klar noch weitere Softwaresyste-
me, die sich am Markt gut behaupten.
Doch wenn sich Anwender im Unter-
nehmen mit Dokumenten befassen
müssen, sind sie irgendwie immer in
einer ‚Office-ähnlichen‘ Umgebung.
Über diese ‚Einflugschneise‘ wird
man mit seinen Serviceangeboten
dann auch Erfolg haben.“
Den Aufwand für die Unterstüt-
zung mehrerer Mobilplattformen
relativiert dagegen Peter Fischer.
„Es gibt verschiedene Möglich-
keiten, auch wenn man in einem
Unternehmen verschiedene Platt-
formen einsetzen möchte. Dazu
eignet sich zum Beispiel HTML
5.“ Es besteht nach seiner Ansicht
auch die Option, die bestehende
Software so intelligent in Services
aufzuteilen, dass man in der Lage ist,
diese Dienste über ein einfaches Fron-
tend bereitzustellen: „Dann ist die
Unterstützung von mehreren Client-
Plattformen gar nicht mehr so aufwän-
dig. Oder aber man stellt die Services
so zur Verfügung, dass andere in der
Lage sind, diese Services so zusam-
menzubinden, dass zum Beispiel aus
einem ECM-Service zusammen mit
einem SAP-Dienst und womöglich
noch einem Kommunikationsdienst
eine eigenständige App entsteht, die
dann auch auf verschiedenen Plattfor-
men konsumiert werden kann. Es ist
nicht die Lösung, dass jeder Hersteller
für sich einzelne Services über alle Be-
reiche anbietet.“
Services bereitstellen bedeutet auch,
dass ein Unternehmen die Lösungen
ausrollen muss – und da kommt das
Thema Mobile Device Management
auf. Wie lässt sich dann diese Facette
einbinden – muss ein Softwareherstel-
ler aus dem ECM-Bereich gar diese
Funktionalität auch mit anbieten?
Bei Optimal Systems wurde dieses
Thema erkannt, wie Bartonitz an-
merkt: „Wir wollen in diesem Bereich
aktiv bleiben, denn die Anwender fra-
gen das auch nach. Daher werden wir
auch selbst diese Aufgabe angehen.
HTML 5 wird sich in einigen Jahren
als der gemeinsame Nenner etablie-
ren. Ansonsten sind drei Plattformen
im Mobilbereich für uns wichtig – Op-
timal Systems bietet Apps für iOS, An-
droid und Windows Phone.“
Auch für Werner ist das MDM sehr
wichtig: „Wir adressieren diese Auf-
gabe über Partner. Wichtig ist aber
auch, den App-Entwicklern Dienste
anzubieten, um ihnen eine sichere und
zertifiziertes Umfeld zu bieten, in dem
sie über passende Schnittstellen ande-
re Systeme einbinden können. Somit
konzentrieren wir uns auf die Berei-
che, in denen wir unsere Kernkompe-
tenzen haben.“
Für Taborek schwenkt die Diskussion
zu sehr in Richtung „Mobile“, man
solle doch den Blick weiten – es geht
heutzutage um vollkommen neuartige
Endgeräte: „Der traditionelle Client
mit Desktop oder Notebook wird in
vielen Fällen von neuartigen Client­
typen abgelöst, die sowohl am Arbeits-
platz als auch mobil eingesetzt werden
können. Eher die neue Art der Bedie-
nung dieser Devices, zum Beispiel mit
dem Finger, per Augenbewegungen
oder Stimme sind für Softwareherstel-
ler interessant. Diesen Trend belegen
auch unsere aktuellen Lizenzverkäu-
fe. Daher macht es auch Sinn, in die
Entwicklung dieser neuen Clients zu
investieren, weil sie von Kunden
nicht nur für die mobile Nutzung
nachgefragt werden. Auch wenn
das zusätzliche Kosten für den
Softwarehersteller mit sich bringt.
Unsere Erfahrungen bei der Ent-
wicklung von Apps zeigen, dass
es gar nicht so viel teurer ist, wenn
man mehrere Plattformen unter-
stützen muss. Es wird sich auf alle
Fälle in der Zukunft auszahlen.“
Zum Thema Anbieterportfolio
kommt von Taborek auch eine kla-
re Ansage: „Der Markt für ECM
und ERP wird auch in Zukunft nicht
nur unter Microsoft und SAP aufge-
teilt. Vor allem die Cloud-Lösungen
werden künftig den Anwendern er-
möglichen, Angebote verschiedenster
Hersteller viel einfacher miteinander
zu kombinieren. Wer heute zum Bei-
spiel als Apple-Anwender das neueste
MS Office nutzen möchte, kann auf
Office 365 zurückgreifen und aus der
Cloud diese Funktionalität nutzen lan-
ge bevor das neueste Release für MAC
OS verfügbar ist. Das zeigt, wie flexi-
bel sich Software aus der Cloud schon
heute nutzen lässt.“ Dem stimmt auch
Fischer zu: „Generell gilt aus meiner
Sicht – je mehr Software in der Cloud
liegt, umso einfacher wird es, sie auf
mobilen Endgeräten anzubieten.“
Rainer Huttenloher
Bild 4. Harald Pfoser (Produktexperte
im ECM-Bereich bei Fabasoft)
ROUND
TABLE
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