Solutions for Business 3/2013 - page 6

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Solutions for Business  · 3/2013
ECM UND DMS IM ZUSAMMENSPIEL MIT ERP
Mobilzugriff auf ECM-Systeme sowie Herausforderungen durch Big Data
Einmal Cloud
und zurück
ECM aus der Cloud, Integration von Big-Data-Ansätzen durch Social Media sowie der Mobilzugriff
auf ECM-Lösungen – zu diesen Trendthemen diskutierten acht ECM-Experten im Roundtable von
Solutions for Business.Vor allem der Einsatz des Cloud Computing verspricht für viele Unternehmen
große Vorteile – doch nicht für alle Anforderungen passt diese Lösungsart. Die Themen Mobilzugriff
und Big Data werden in den beiden folgenden Beiträgen behandelt.
Speziell im Bereich des Enterprise
Content Management wird der Cloud
einiges zugetraut. Daher stellt sich die
Frage, welche Vorteile sich aus dieser
Konstellation ziehen lassen. Dazu be-
richtet Rainer Weissert (Alegri) aus
der Praxis: „An erster Stelle ist die Fle-
xibilität zu nennen, die sich ein Un-
ternehmen mit einer Cloud-Lösung
ins Haus holt.“ Für Bernhard Werner
(Alfresco) ist es dagegen sehr wichtig,
dass ein Ablegen von Informationen in
der Cloud auch jederzeit wieder um-
gekehrt werden kann: „Es darf kein
‚One way trip‘ sein, sondern die Daten
müssen wieder in die hauseigene IT
zurückgeführt werden können.“ Die
Akzeptanz des Cloud-Modells ist für
Olaf Heyme (BTC) im deutschen Mit-
telstand noch nicht hoch ausgeprägt:
„Da sehe ich bei vielen Unternehmen
immer noch große Hürden. Der Mit-
telstand ist – Stand heute – noch nicht
bereit, seine Kerndaten in die Cloud
zu geben.“
Auch Martin Bartonitz weist auf die
Skepsis im Mittelstand aufgrund von
Know-how-Schutz und Wirtschaftsspi-
onage hin: „Unsere Kunden sehen ge-
schäftskritische Dokumente noch nicht
in der Cloud. Aus deren Sicht haben
etwa Konstruktionspläne in der Pub-
lic Cloud nichts verloren, wenn schon
Cloud, dann bitte als ‚Closed Shop‘
oder eher im herkömmlichen ASP-Mo-
dell.“ „Geringere Kosten und weniger
Aufwand sprechen für die Cloud“, so
bringt es Daniel Taborek (Comarch)
auf den Punkt. „Daher bieten wir un-
sere gesamte Software zusätzlich in ei-
ner Private oder einer Public Cloud an.
Viele Kunden fragen mittlerweile diese
Lösungen nach, doch im Einsatz haben
die Cloud nur wenige Unternehmen.“
Für Harald Pfoser (Fabasoft) ist die
Unterscheidung zwischen großen und
kleinen Unternehmen ein dominieren-
des Thema.
„In der Cloud kann ein Softwareher-
steller eine neue Funktion weitaus
schneller für eine große Zahl von An-
wendern bereitstellen“, führt Peter Fi-
scher (Microsoft) ins Feld. Das gehe bei
On Premise-Software nicht so schnell.
Eher skeptisch fällt die Einschätzung
der Cloud-Thematik in Hinblick auf
ECM bei Sage aus. „Trotz vieler Vor-
teile stellt sich für mich die Frage, ob
diese Diskussion derzeit beim Anwen-
der ankommt“, gibt Kurt Schilken zu
Protokoll. „Hier sind die Anbieter ge-
fragt, die Vorteile der Cloud besser zu
kommunizieren und den Kunden na-
he zu bringen.“ Für Schilken lässt sich
das Thema nicht auf Modul-Ebene
beantworten – ECM aus der Cloud sei
zu kurz gegriffen.
Rainer Huttenloher
Mehr zu ECM-Cloud in der nächsten Ausgabe.
Die Teilnehmer an der Roundtable-Diskussion (von links): Harald Pfoser (Produkt­
experte im ECM-Bereich bei Fabasoft), Rainer Weissert, (Geschäftsführer bei der
Alegri International Group), Kurt Schilken (Market & Product Manager Third Party
Products bei Sage), Bernhard Werner (Senior Solutions Engineer, Alfresco), Dr. Martin
Bartonitz (Produktmanager Optimal Systems), Rainer Huttenloher (Moderator), Peter
Fischer (Product Manager SharePoint, Microsoft), Olaf Heyme (Leiter Competence
Center ECM, BTC AG) und Daniel Taborek (Comarch Software und Beratung AG).
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