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Solutions for Business  · 4/2013
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SAP-PARTNER
mit dem leidigen Thema Downtime
verbunden – und das möchte kein
Unternehmen mehr haben. Wenn
ein neues Feature aus dem System
genutzt werden soll, darf man keine
Ausfallzeit mehr ins Spiel bringen –
das fordern viele Anwender, wie zum
Beispiel Krankenhäuser.“ Daher sollte
man nach seiner Meinung mit einem
Release-Wechsel auch andere Dinge
verbinden, um sich zusätzlich zu ei-
nem Spareffekt – etwa beim Umstieg
auf Linux-Plattform – abzusichern,
und nicht weitere Ausfallzeiten der
Applikation zu provozieren.
Der Release-Wechsel – ein ungelieb-
tes Kind, dieser Meinung schließt sich
auch Wahner an: „Wer im IT-Bereich
mag schon Änderungen – vor allem
wenn es nur für eine geringe Anzahl
von Anwendern etwas bringt.“ Als ein
Beispiel dazu nennt er ein Mobility-
Projekt: „Das bringt nur für die ‚Mit-
arbeiter unterwegs‘ Verbesserungen,
alle anderen sehen keine Vorteile und
daher muss man sich das schon im-
mer überlegen, ob man jeden Wechsel
mitmachen soll. Die rein technischen
Systemwechsel sind heute aber so op-
timiert, dass der Aufwand sehr über-
schaubar ist.“ Dem stimmt auch Beh-
rens zu: Der Release-Wechselprozess
bei Software hat sich in den letzten
Jahren massiv geändert. Früher wa-
ren das richtig umfangreiche Projekte,
doch heutzutage ist das mit zehn Ta-
gen meist schon vorbei.“
Standardisierung als
Problemlösung
Die Faustregel beim Bezug von ERP-
Systemen als SaaS (Software as a Ser-
vice) lautet: Bei SaaS ist die Lösung
mehr standardisiert, damit wird der
Release-Wechsel viel einfacher.
Für Lutz Veldman ist diese Regel nach
wie vor gültig: „Bei Salesforce zum
Beispiel gibt es zu einem bestimmten
Zeitpunkt einfach ein neues Release.
Das ist dann da, ohne dass man es
großartig bemerkt.“ Große Kunden
bekommen nach seiner Erfahrung ei-
nen Monat vorher die Information,
dass etwas Neues kommen wird: „Da-
mit sind sie in der Lage, eventuelle Zu-
satzanpassungen zu testen. Sprich mit
den SaaS-Lösungen ist der schnellere
Release-Wechsel schon gegeben. Das
führt zu schnelleren Innovationszy-
klen, denn es geht bei den neuen Re-
leases nicht nur um Fehlerbehebung,
sondern auch um zusätzliche Funk­
tionalitäten.“
Dieser Einschätzung widerspricht
Wahner: „Die Innovationsgeschwin-
digkeit ist nach meiner Einschätzung
nicht vom Betriebskonzept abhängig.
Ob das eine Cloud-basierte Lösung ist
oder ein System im Rechenzentrum
beziehungsweise im eigenen Haus be-
trieben wird – es ist immer vom Soft-
warehersteller abhängig, der die neuen
Releases freigibt.“ SAP hat nach sei-
ner Ansicht viel unternommen, um
Software schneller in den Markt zu
bringen. „Wichtiger ist nach meiner
Einschätzung die Frage, wie hoch der
Stand der jeweiligen Standardisierung
ist“, ergänzt Wahner. „Je mehr ich
standardisiere – das muss sich aber
auch mit der notwendigen Anpassung
speziell im Mittelstand vertragen –
umso mehr Aufwand entfällt beim
Release-Wechsel.“
„Bei Inhaus-ERP liegen die Zeiten für
den vollzogenen Release-Wechsel bei
einem Anwenderunternehmen so zwi-
schen zwei und drei Jahren“, berichtet
Thron. „Dagegen sind es viel schnelle-
re Release-Wechsel bei On-Demand-
Plattformen. Hier liegt die Zeitspanne
viel kürzer. Wir entwickeln selbst un-
sere Zusatzsoftware auf der Basis von
Scrum und da haben wir dann 14tägi-
ge ‚Sprints‘, in denen die Software eine
neue Funktion dazu bekommt. Das ist
nur mit On-Demand-Plattformen dann
umsetz- beziehungsweise nutzbar.“
Das Ausruhen auf sehr alten Release-
Ständen ist allerdings auch keine Opti-
on. Holger Behrends gibt dazu ein ak-
tuelles Beispiel: „Ist der Release-Stand
der Systeme älter, müssen Release-
Wechsel nachgezogen werden. Viele
Anwender warten, bis es sich für sie
lohnt – oder sie unbedingt erneuern
müssen. Ein gutes Beispiel dazu ist
die Umstellung auf SEPA – die Single
Euro Payment Area. Versuchen sie
mal auf einem 12 Monate alten SAP-
System SEPA einzuführen. Da kom-
men schon Anforderungen von außen
auf die Anwender zu.“
Rainer Huttenloher
Lutz Veldman, Geschäftsführer
Power Reply: „Mit den SaaS-
Lösungen ist der schnellere
Release-Wechsel gegeben.“
Chris Kohlsdorf, Geschäftsführer
Realtech: „Der Release-Wechsel
verliert nie seinen Schrecken.“
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