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Solutions for Business  · 4/2013
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SAP-PARTNER
Zusammenwachsen von ERP und BI/
Data Warehouse bei Hana gut gefal-
len.“ Die ersten Projekte auf Hana
seien aus seiner Sicht sehr erfolgreich
gewesen. „Wo SAP noch nacharbeiten
muss, sind die Konfigurationen, in de-
nen klassisches ERP auf Hana gesetzt
werden soll“, erläutert Werner. „Erste
Tests haben gezeigt, dass man nicht
auto­matisch auf eine Hana-Datenbank
gehen kann. Das Datenmodell muss
geändert werden – das erfordert viel
Know-how im Bereich der Beratung.“
Nach seiner Einschätzung haben sich
viele Leute in der Industrie dem Data
Warehouse nicht gewidmet, weil es zu
komplex war, vernünftige Aussagen
herauszufinden. „Nun brauchen wir
gute Berater, um neue Datenmodelle
aufzubereiten, damit die Geschwin-
digkeitsvorteile von Hana auch zum
Tragen kommen“, stellt Werner fest.
Ein weiterer Punkt sei der Reifegrad
– eine Hana-Datenbank befinde sich
derzeit auf dem Release-Stand 1.6,
wogegen, zum Beispiel IBM oder
Oracle bei seiner Datenbank schon bei
11.x rangiere. „Da sind schon noch
technische Details zu entwickeln“, so
Werner, „aber wie gesagt: Wichtig ist
die Qualität der Berater“.
Auch bei Power Replay ist Hana be-
reist im Einsatz, wie der Geschäftsfüh-
rer Lutz Veldman berichtet: „Wir set-
zen Hana schon seit eineinhalb Jahren
ein – man kommt recht schnell weiter.
Wir haben uns auch sofort Anwen-
dungsfälle für Kunden angeschaut.“
Interessant sei CRM auf der Basis
von Hana: „Die Zugriffe sind etwas
anders, da muss man sich bei einigen
Select-Anfragen umorientieren, doch
das sind vielleicht zehn Tage mehr
Aufwand beim Implementieren.“ Die
Anwender nehmen das nach seiner
Erfahrung sehr gut auf – vor allem
weil SAP mittlerweile auch preislich
interessante Optionen biete: „Wir
versuchen seit einiger Zeit zusammen
mit der Boston Consulting Group die
Vorteile vor allem aus betriebswirt-
schaftlicher Sichtweise darzustellen.
Das interessiert die Kunden sehr stark.
Wichtig ist vor allem, dass wir schon
nach sechs Wochen unglaubliche Er-
gebnisse vorweisen können.“
Eine weitere Option, von der sich
Veldmann viel verspricht, ist Hana aus
der Cloud: „Das reduziert die Investiti-
on massiv. Cloud-Lösungen mit Hana
sind interessant, weil in diesen Aufga-
benbereichen oftmals nicht personali-
sierte Daten in sehr schneller Zeit ana-
lysiert werden müssen. Hierfür braucht
sich der Anwender nur den Speicher-
platz und den Service bei der SAP mie-
ten. Das übernimmt im Moment sozu-
sagen die Rolle einer Einstiegsdroge.“
Eine Schwierigkeit sieht Veldmann
dennoch: „In der Diskussion mit Un-
ternehmen hat man früher gesagt, man
solle Oracle mit SAP einsetzen, dann
lautete die Devise, man soll von Oracle
weg gehen, zwischendurch waren Sy-
base und MySQL en vogue und nun
kommt mit Hana eine neue Option
ins Spiel, die man favorisieren soll. Da
herrscht bei einigen Anwendern schon
eine gewisse Verwirrung.“
„Mit Hana wird es auch etwas einfa-
cher, weil man mehr mit Rohdaten
umgehen kann und nicht mit Data Cu-
bes agieren muss, die dann aufwändig
umgebaut werden, wenn sich die An-
forderungen ändern“, erläutert Holger
Behrens, Vorstand bei der Cormeta
AG. „Es geht auch nach meiner Sicht
darum, sich auf neuartige Dinge zu
konzentrieren – die man bislang – also
ohne Hana – noch gar nicht technisch
adressieren kann. Wir haben zum Bei-
spiel einen Anwender, der möchte für
jeden seiner 500 Kunden die Preis­liste
alle zwei Stunden neu herausgeben –
und zwar neu durchkalkuliert. Das
schaffen sie mit heutigen Systemen
nicht. Das Beste was wir mit einem
traditionellen Ansatz erreicht hatten,
war ein halber Tag.“ Hier könne man
mit Hana punkten, müsse allerdings
die Prozesse auf die neuen Möglich-
keiten umschreiben, so dass sie in der
Hana-Umgebung auch entsprechend
schnell ablaufen. Dann rentiert sich
die Mehrinvestition in die Hardware
und die paar Tage mehr Implementie-
rungsaufwand.“
Für Chris Kohlsdorf, Geschäftsführer
bei Realtech, ist bei Hana noch nicht
alles Gold: „Wir sehen noch ungeklär-
te Betriebsfragen etwa bei Hochverfüg-
barkeit oder dem Restore der Daten-
bank. Doch wir erkennen sehr wohl,
dass Hana eine Zukunftsplattform ist.“
Irgendwann werde SAP alles auf Hana
ausliefern: Sybase oder MySQL wer-
den dann wohl nicht mehr gebraucht.
Aber Kohlsdorf mahnt zur Vorsicht:
„Die Einschätzung ‚Wir haben das
bisherige BI und machen es mit Hana
schneller‘ – ist zu kurz gegriffen. Wir
sollten erst Szenarien suchen, die wir
bisher noch gar nicht angehen konnten
– das wird der Trumpf für den Erfolg
von Hana sein.“ Doch das werde noch
einige Zeit dauern – aber SAP stecke
gerade hier sehr viel Engagement rein.
Rainer Huttenloher
Holger Behrens,Vorstand Cormeta AG:
„Bei Hana geht es darum, sich auf neu­
artige Dinge zu konzentrieren.“
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