Solutions for Business 2/3 2014 - page 27

2
7
MARKT
Solutions for Business  · E‑Paper März 2014
Alleingänge einzelner Bereiche und
der Aufbau einer „Schatten-IT“ lassen
sich so weitgehend vermeiden.
Als dritter Baustein des Cloud Brokers
gilt die Transition Engine. Sie hilft den
IT-Abteilungen dabei, virtuelle Ma-
schinen mit geringem Aufwand und
kleinem Budget von einem Anbieter
zum anderen zu migrieren. Auf diese
Weise können die Firmen zeitnah auf
veränderte Rahmenbedingungen und
Anforderungen reagieren. Ein weite-
rer Vorteil: Durch die hohe Flexibilität
müssen sich die Unternehmen keine
Sorgen mehr machen, in die Abhän-
gigkeit eines einzelnen Cloud-Pro-
viders zu geraten. Einmal in Betrieb,
kann der Cloud Broker zudem vorab
definierte Kapazitätsengpässe bezie-
hungsweise Überkapazitäten erken-
nen und auf Wunsch automatisiert
reagieren, also Cloud-Ressourcen hin-
zubuchen oder abmelden.
„Die meisten Unternehmen nutzen in-
zwischen mehrere Cloud-Lösungen“,
stellt Frank Strecker fest, verantwort-
lich für das Cloud-Geschäft von T-Sys-
tems. „Diese Komplexität erhöht die
Anforderungen an das Management
der Cloud-Welten, die sich aus ver-
schiedenen Lösungen unterschiedli-
cher Anbieter zusammensetzen.“ Da-
zu kommt, dass die Fachabteilungen
oft zu lange auf angeforderte Lösun-
gen warten müssen und dann auf eige-
ne Faust außerhalb des Unternehmens
Dienste aus der Wolke buchen. „Für
die zentrale IT-Abteilung wird es da-
mit immer schwieriger, den Überblick
zu behalten. Den verschafft ihnen jetzt
der Cloud-Broker“, erklärt Strecker.
Telekom investiert in
Cyberabwehr-Zentrum
Die Deutsche Telekom baut ein intel-
ligentes Cyberabwehr-Zentrum auf.
Damit will sie immer professioneller
agierende Angreifer und Attacken auf
ihre IT-Systeme und aufs Netz aufspü-
ren. Ziel des Ausbaus ist es, Cyberan-
griffe deutlich früher zu erkennen als
dies bisher möglich war. Für Groß-
kunden wird T Systems aus dem Ab-
wehrzentrum heraus neue Security-
Dienste entwickeln, die das bisherige
Angebot unter dem Titel „Advanced
Cyber Defense“ ergänzen.
Basisdienstleistungen für das neue
Zentrum erbringt das bisherige Te-
lekom Cyber Emergency Response
Team (CERT), das Cybervorfälle
weltweit beobachtet, analysiert und
Gegenmaßnahmen entwickelt. Neu-
es Herzstück ist ein intelligentes
Analysewerkzeug. Es ermöglicht der
Telekom, anhand definierter Such-
parameter gezielt Verhaltensmuster
zu erkennen, die auf einen Cyberan-
griff hinweisen. Durch diese Untersu-
chung in Echtzeit ist es möglich, im
Falle einer Attacke schnell Gegen-
maßnahmen einzuleiten.
Die neue Analysemethode reduziert
die relevanten Datenmengen, die bis-
her zur Erkennung von Cyberangrif-
fen untersucht werden mussten. Das
Werkzeug beruht auf dem Gedanken
eines modularen Sicherheitsansatzes:
Es ergänzt präventive Maßnahmen
dort, wo reine Abschottung nicht
mehr möglich oder wirtschaftlich
sinnvoll ist.
Start in diesem Jahr
Die Deutsche Telekom will Ende
dieses Jahres mit dem Betrieb ihres
Cyber Defense Centers beginnen.
Für Großkunden wird das Leistungs-
spektrum Anfang kommenden Jahres
um kundenspezifisch zugeschnittene
Produkte zu den neuen Analyseme-
thoden erweitert. Bereits jetzt können
sie bestehende Kerndienstleistungen
des Programms „Advanced Cyber
Defense“ in Anspruch nehmen, etwa
Funktionen für die Analyse individu-
eller unternehmerischer Cyberrisiken,
für forensische Analysen, die Entwick-
lung von Cybersecurity-Strategien und
-Architekturen sowie für konkrete
Cybersecurity-Dienste. Das Angebot
deckt damit ein Spektrum von der Ge-
fahrenaufklärung bis hin zum Vorfall-
management ab.
Rainer Huttenloher
Bild 2: Gefüllter Stand der Deutsche Telekom auf der CeBIT 2014,
 Quelle: Deutsche Telekom
1...,17,18,19,20,21,22,23,24,25,26 28,29,30,31,32,33,34,35,36
Powered by FlippingBook