Solutions for Business E-Paper Januar 2014 - page 9

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BI UND BIG DATA
land, bei der Predictive Analysis im-
mer auch auf den Planungshorizont
an: „Algorithmen sind schon wichtig,
um zum Beispiel das Kundenverhalten
vorherzusagen. Mit OLAP-Technik in
Verbund mit In Memory-Technologie
hat ein Unternehmen da die passen-
den Instrumente zur Hand. Doch es
kommt ein weiterer Aspekt dazu: Tra-
ditionelles BI bietet den klaren Blick in
die Historie und mit Prognosen kann
man vielleicht das kommende halbe
Jahr in den Griff bekommen.“ Aber es
gibt dazwischen nach seiner Meinung
auch eine Lücke – und die müsse mit
der Fragestellung klarkommen: Was
benötige ich, um meinen Kunden zum
Zeitpunkt X genau mit den richtigen
Angeboten dienen zu können. „Daher
lautet die Erfolgsformel“, so Ständer,
„Analytik in Realtime zum richtigen
Zeitpunkt bringt den Mehrwert – sprich
ein schneller Blick auf das Leben im
hier und jetzt ist mindestens so wichtig,
wie in die Zukunft zu schauen“.
Die Planung als Herzstück des Per-
formancemanagements streift alle
klassischen BI-Disziplinen – so lau-
tet die Argumentation bei Alexander
Springer, dem Vorstandsvorsitzenden
der Prevero AG: „Jeder, der heute
planen muss, hat sich zuerst mit der
Historie auseinanderzusetzen. Die
Analyse der Vergangenheit erfolgt in
der Regel multidimensional. Darauf
folgt die Budgetierung – heute immer
öfter in einem Top-Down-Ansatz: Die
Geschäftsleitung macht die Vorgaben,
die sich dann ‚nach unten‘ durchzie-
hen.“ Das Management überlege sich,
mit welchen Mitteln – also Kosten
und Projekten – die Vorgaben erreicht
werden sollen. Danach müsse, so
Springer, der Ist-Zustand im Verlauf
des Geschäftsjahrs immer wieder mit
dem Plan abgeglichen werden. „Bei
den volatilen Märkten heutzutage ist
eines extrem wichtig: Das Unterneh-
men muss unterjährig wissen, wie das
Ergebnis aussehen wird. Wir sehen
bei unseren Anwendern sehr deut-
lich, dass Abfragen des Ist-Zustands in
Form eines Bottom-Up-Prozesses sehr
oft erfolgen.“ Das führe nach seiner
Einschätzung zu einer hohen Genau-
igkeit, wenn man für die nächsten 12
bis 18 Monate vorhersagen möchte,
wie sich das Geschäft entwickelt –
aber: „Die Anwender möchten unter-
schiedliche Anforderungen nicht mit
verschiedenen Tools lösen – sie fragen
nach umfassenden Ansätzen, bei de-
nen eine Software in der Lage ist, alles
abzudecken.“
„Aus der Sicht von SAP ist das Thema
Prognose zunächst ein weiterer Aspekt
im Bereich der Entscheidungsunter-
stützung“, gibt Frank Harter zu Proto-
koll. Für den Head of Sales Unit Busi-
ness Analytics (BA) bei SAP Deutsch-
land sind zuerst drei Schritte zu ab-
solvieren, ehe man zu einer Prognose
gelangt: „Alle Daten im Unternehmen
müssen den relevanten Mitarbeitern
zugängig gemacht werden. Anderer-
seits müssen die Mitarbeiter auch die
Informationen, die sie aus den Kun-
denkontakten bekommen, in das Sys-
tem einpflegen.“ Damit stelle ein Un-
ternehmen sicher, dass die kollektive
Intelligenz, die womöglich schon seit
Jahren in der Firma für die Entschei-
dungsfindung aufgebaut wird, auch in
Entscheidungsfindungen einbezogen
wird. „Im zweiten Schritt muss man
die Muster erkennen, die sich hinter
all den Daten verbergen“, so Harter.
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