Solutions for Business E-Paper Januar 2014 - page 14

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Solutions for Business  · E-Paper Januar 2014
COLLABORATION
aufwendiges Softwareprojekt aufset-
zen mit umfassender Requirement-
Analyse und entsprechend langen
Realisierungszeiträumen.“
Allerdings stellt sich bei einem der-
artigen Szenario die Frage, ob nicht
der Benutzer als Testpilot missbraucht
wird, und ob er da immer noch schnell
erkennen kann, ob die Collaboration-
Lösung zu seinen Anforderungen
passt. „Diese Gefahr besteht“, räumt
Turtschi ein, „doch man sollte die
Mitarbeiter auch nicht unterschät-
zen.“ Es werde sehr genau hinterfragt,
welche Funktionen nötig sind – und
dennoch sollte man die Collaborati-
on-Lösungen nicht „am Reißbrett“
entwickeln, sondern viel Anregung
aus dem täglichen Business einfließen
lassen. „Für die IT im Unternehmen
hat das natürlich große Auswirkun-
gen“, gesteht Turtschi ein, „denn man
verabschiedet sich damit vom traditio-
nellen Konzept, wie man Enterprise-
Lösungen konzipiert.“
Bei dieser Komplexität müssen mittel-
ständische oder gar kleine Unterneh-
men diese Herausforderungen alle be-
herrschen – vor allem, wenn sie meh-
rere Mobilplattformen zu unterstützen
haben und mit einem passenden Mo-
bile Device Management alles in den
Griff bekommen sollen. Für Schäfer
gibt es dazu verschiedene Lösungsan-
sätze: „Ein Unternehmen kann sich
einen Partner suchen und dem die-
se Aufgaben als ‚Managed Service‘
übertragen. Warum sollte die IT im
Unternehmen sich zum Beispiel dar-
um kümmern, dass der Mobilzugriff
sicher abgewickelt wird. Das kann ein
Dienstleister sehr gut übernehmen.
Dazu muss das Unternehmen lediglich
die passenden Servicelevel Agreements
– SLAs – und Vorgaben aufsetzen und
dann die Angelegenheit auslagern.“
Noch komplexer wird die Aufgaben-
stellung, wenn auch noch das Konzept
„Bring Your Own Device – BYOD –
abgedeckt werden soll. Doch für Suc-
ker ist die Entscheidung bei BYOD be-
reits gefallen: „Vor einiger Zeit wurde
in den meisten Unternehmen noch die
Frage diskutiert, ob BYOD zugelassen
werden soll. Mittlerweile dreht sich
die Frage eher darum, wie BYOD rea-
lisiert werden kann“.
Auch in diesem Bereich sei der Weg
über Managed Services sehr sinnvoll,
vor allem wenn ein Unternehmen in
diesemUmfeld keine Expertise besitzt.
„Wichtig ist die Unternehmensstra-
tegie – es ist zu klären, welche Daten
auf mobile Endgeräte gelangen sollen
und welche Aktionen die Anwender
am zentralen System noch ausführen
dürfen.“ Wichtig ist für Sucker vor
allem die Trennung von privaten und
Geschäftsdaten: „Hier muss es eine
klare Trennung geben. Der Anwender
hat sich danach zu richten, was die
Firma in Bezug auf die Geschäftsda-
ten erlaubt.“
Für Schäfer sind entsprechende Lö-
sungen schon Realität: „Es gibt bereits
Anbieter, die eine Trennung von priva-
ten und Geschäftsdaten in der Cloud
realisieren können. Dabei erfolgt die
Kommunikation immer über ein si-
cheres Gateway. Dort liegt die kom-
plette Funktionalität in Bezug auf die
Sicherheit. Letzten Endes sind drei Be-
triebssystemplattformen abzudecken.
Eine große technische Problematik
erschließt sich hier nicht, es geht eher
um die Frage, ob das Management der
Firma das erlaubt.“
Nach dieser Argumentation stellt
sich die Frage, ob mittelständische
Unternehmen künftig möglichst al-
le modernen Aufgabenstellungen an
Dienstleister auslagern sollten. „Über-
spitzt könnte man das so ausdrüc-
ken“, stimmt Schäfer zu. Nach seiner
Einschätzung hat sich die traditionelle
Unternehmens-IT massiv gewandelt.
„Sie muss heute entweder als interner
Dienstleister fungieren und Mehrwer-
te liefern beziehungsweise den Betrieb
aufrechterhalten. Die Unternehmens-
leitung steht daher vor der Frage, was
sie mit den Ressourcen, die sie in der
IT vorhält, erreichen möchte.“
Daraus resultiert für Schäfer häufig
die Fragestellung, ob sich das bisheri-
ge Team nicht gewinnbringender ein-
setzen lässt, wenn man andere Dinge
außer Haus gibt und so Freiräume
schafft. „Doch es werden immer An-
sprechpartner in der IT nötig sein,
die die anstehenden Themen beherr-
schen“, ergänzt Schäfer. „Die müssen
auch beurteilen, ob die extern zugelie-
ferten Dienste zu den Anforderungen
des Unternehmens passen.“
Für Hoenke erweist sich die Kombina-
tion aus Collaboration und Mobilität
in vielen Bereichen als unschlagbar.
„Die Vorteile überwiegen; es gilt, die
Herausforderungen im Umfeld zu be-
seitigen, damit Unternehmen die vol-
len Potenziale ausschöpfen können.
Dabei ist es letztendlich auch nicht
ausschlaggebend, ob die Umsetzung
von der internen IT alleine oder in en-
ger Zusammenarbeit mit einem exter-
nen Dienstleister realisiert wird.“
Rainer Huttenloher
Antje Reichelt, Produkt Marketing
Manager Lync & Exchange,
Microsoft Deutschland GmbH
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