Solutions for Business E-Paper Januar 2014 - page 17

Solutions for Business  · E-Paper Januar 2014
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COLLABORATION
Wenn diese Applikation dann auch
noch geschäftskritisch ist, müssen der
Server und die Applikation sozusagen
parallel mit hochgezogen werden.“
Das könne ein Unternehmen lähmen,
vor allem wenn die Applikation nicht
im selben Rhythmus erneuert wird.
„Damit kommt die Basisinnovation,
die zum Beispiel in der neuen Share-
point-Version steckt, nicht mehr bei
den Anwendern an“, gibt Fasshauer
zu Bedenken. „Mit einer Entkoppe-
lung – der Sharepoint-Server wird
online in der Cloud betrieben und
die Anwendungen werden in Form
von Apps realisiert, zeichnet sich ei-
ne Lösung ab. Man kann diese Apps
in einer Art Sandbox online laufen
lassen – sozusagen unabhängig von
der Server-Version von Sharepoint.“
Das eröffne mehr Möglichkeiten, um
Innovationen voranzutreiben – und
zwar für den Hersteller der Basistech-
nologie – Sharepoint – und auch für
den Dritthersteller, der seine Anwen-
dung als App für mehrere Plattformen
anbieten könne und natürlich für den
Anwender, der von der erhöhten Takt-
frequenz der Innovationen profitiert.
Rainer Huttenloher
Marketing EMEA Central
bei salesforce.com, gibt es
keine pauschale Antwort.
Welche unternehmenskriti-
schen Daten in der Cloud
gespeichert werden, hängt
vom jeweiligen Geschäfts-
modell eines Unterneh-
mens ab. „Kundendaten
und Bestellhistorien etc.
sind
unternehmenskri-
tische Daten, die in der
Cloud gespeichert werden
– natürlich unter höchsten
Sicherheitsstandards. Was
aber noch nicht diskutiert
wurde, sei das Thema
Erweiterbarkeit der Systeme. „Sales-
force.com bietet mit AppExchange
einen Marktplatz mit über 2000 Ge-
schäftsanwendungen, z.B. ERP, HR
oder Projektmanagement-Lösungen.
Alle Anwendungen werden über die
Cloud bezogen und können schnell
und problemlos integriert werden, so
dass mehr Unternehmensfunktionen
zur Verfügung stehen. Wenn für den
Anwender der Nutzen klar erkennbar
ist, erhöht dies auch die Akzeptanz.“
Dieser Argumentation
kann Fasshauer gut fol-
gen, verweist aber noch
auf andere Komplexi-
täten: „Wer heute einen
Sharepoint-Server selbst
betreibt und dazu noch
Applikationen
eines
Drittherstellers einsetzt,
die auf diesen Server
zugreifen, der steht oft
vor dem Problem, dass
die Sharepoint-Version
quasi festgefroren ist
– weil sonst die Appli-
kation beim Umstieg
auf eine neuere Version
nicht mehr funktioniert.
häufigsten Fällen für eher unkritisch
für Unternehmen“, erklärt Sucker.
Das gelte ebenso für ein CRM aus der
Cloud. „Dagegen sollten wichtige Her-
stellungsrezepte oder Ergebnisse aus
Forschung und Entwicklung, die die
Kernkompetenz eines Unternehmens
betreffen, nicht unbedingt in der Cloud
liegen. Diese Aussage treffen auch
große IT-Unternehmen, wie etwa eine
IBM“, führt Sucker weiter aus.
Ausfallsicherheit als
die Kernforderung
„Aus leidvoller eigener Erfahrung
kann ich berichten, dass zum Beispiel
der Ausfall des Telefonsystems sehr
wohl als unternehmenskritisch einzu-
stufen ist“, entgegnet Adrian Turtschi.
„Es gehen keine Angebote raus, es
kommen keine Aufträge rein – Still-
stand für das Unternehmen. Wenn
es sich noch dazu um ein verteiltes
Unternehmen handelt, bei dem viele
Mitarbeiter mobil oder in Zweigstellen
beziehungsweise Home Offices tätig
sind, wird das sogar noch kritischer.“
Für Marc Hoenke, Director Product
Adrian Turtschi, Bereichsleiter „Collaboration“
Deutschland, Österreich, Schweiz bei Avanade:
„Vor allem die größeren Unternehmen gehen
mit ihren Collaboration-Lösungen nicht voll-
ständig in die Cloud.“
Stefan Sucker, Geschäftsführer der We4IT:
„Wichtige Herstellungsrezepte oder Ergeb-
nisse aus Forschung und Entwicklung, die die
Kernkompetenz eines Unternehmens betreffen,
sollten nicht unbedingt in der Cloud liegen.“
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