Solutions for Business E-Paper Januar 2014 - page 29

Solutions for Business  · E-Paper Januar 2014
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MARKT
Bei Oracle 12c kommt die Columnar-
Technologie sozusagen als weitere
Optimierungsfunktion hinzu: Als eine
sehr wichtige Vorbedingung hat man
bei Oracle ausgegeben: Beim Einsatz
der Columnar-Technologie in Verbin-
dung mit dem „In Memory“-Konzept
darf keine bestehende Funktionalität
obsolet werden.
Kompatibilität und Funktionen der
bisherigen Oracle-Umgebung müs-
sen voll und ganz gewahrt bleiben.
Vor allem sind die für den Betrieb
in Enterprise-Umgebungen nötigen
Funktionen, wie das Sichern oder das
Rollback etc., auch mit dem neuen
Konzept verfügbar.
Softwareänderungen
nicht nötig
Bei der „Columnar-In Memory“-Opti-
on von Oracle stand daher im Pflich-
tenheft: Die bestehende Infrastruktur
muss nutzbar bleiben, und dazu ge-
hören Hochverfügbarkeit, Sicherheit,
Backup/Restore, Zugriff über SQL
und auch PL/SQL sowie Java. Ge-
nerell müssen die bestehenden An-
wendungen von In-Memory und Co-
lumnar profitieren, ohne dass man
die Applikationen umschreiben muss
– optimieren ja, aber nicht umschrei-
ben. Damit will Oracle sicherstellen,
dass diese Option nicht nur für neu
entwickelte Systeme Nutzen bringt.
Bei der „In Memory Columnar“-Op-
tion wird ein neues Format angelegt,
doch dazu gibt es keine Plattenreprä-
sentation mehr. Die grundlegende
Idee lautet: Immer wenn man eine Ta-
belle spaltenorientiert anlegen möchte,
hat man Columnar- und Row- sowie
Hybrid-Format gleichzeitig – aber
eben nicht mehr auf der Festplatte.
Der Vorteil: Es muss nichts konvertiert
werden, kein Umspeichern ist nötig.
Der Datenbankadministrator definiert
nur: Ich möchte eine Tabelle haben,
die im Columnar-Format existiert,
und in demMoment, also beim nächs-
ten Zugriff auf die Tabelle, werden die
Daten „gedreht“ (die Umstellung auf
Columnar) und dann so transformiert
im Hauptspeicher abgelegt.
Falls es zu einem Stromausfall beim
Datenbanksystem kommt, gibt es kei-
ne großartigen Probleme, denn die
anderen Formate sind ja nach wie vor
auf der Festplatte vorhanden. Die Syn-
chronisation mit dem Arbeitsspeicher-
bereich erfolgt im Hintergrund und
der SQL Optimizer entscheidet, von
wo er die Daten holt.
Bei Schreiboperationen auf das „Co-
lumnar-In Memory“-Format bedient
sich Oracle eines Tricks: Diese Ope-
rationen laufen über das Row-Format.
Damit kann Oracle alle internen Rou-
tinen weiterhin nutzen. Es muss somit
in den bestehenden Applikationen
nichts geändert werden. Das ist ent-
scheidend für den Einsatz beim Kun-
den. Die gesamte Infrastruktur der
Datenbank bleibt gleich, und trotzdem
wird bei den Operationen das schnel-
lere Format genommen. Denn die Co-
lumnar-Speicherungsart ist sehr lang-
sam, wenn man Änderungen macht.
IBM macht DB2 „BLU“
Die Datenbank IBMDB2 Version 10.5
mit BLU Acceleration macht laut Her-
steller die Auswertung massiver Da-
tenmengen einfacher, wirtschaftlicher
und wesentlich schneller als bisher.
Diese Version kombiniert spaltenori-
entiertes In-Memory-Computing mit
klassischer relationaler Datenbank-
Technologie: Anwender können je
nach Anforderung beide Datenverar-
beitungs-Modelle mit ihren jeweiligen
spezifischen Vorteilen kombinieren.
Mit der gerade erfolgten SAP-Freiga-
be wird diese Wahlfreiheit nun zusätz-
lich erhöht: Kunden können nun alle
Vorteile der neuen IBM Technologie
für ihre SAP-Business-Warehouse-
Anwendungen nutzen und erhalten
dabei den vollen SAP-Support. Erste
Erfahrungen bei Unternehmen zeigen,
dass sich mit BLU Accelerati-
on die Ausführungszeiten von
lang laufenden SQL-Queries
typischerweise um den Faktor
25 bis 40 verkürzen. Zusätz-
lich wurden bei dieser Versi-
on Storage-Einsparungen von
Faktor 10 oder mehr gegenüber
unkomprimierten Daten rea-
lisiert, was zusätzlich zu einer
spürbaren Verringerung der
operativen Kosten führt.
Rainer Huttenloher
Bild 5. Bei Analyse ist „Columnar“ schneller 
Quelle: Oracle
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