Solutions for Business 2/3 2014 - page 16

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SOFTWARE AS A SERVICE ROUNDTABLE-DISKUSSION
ROUND
TABLE
Solutions for Business  · E‑Paper März 2014
nötige Funktionalität für die Anwen-
der andererseits durchaus unter einen
Hut bringen.“
Für Jürgen Löffelsender, Director
Mid-Market für den Bereich DACH
bei Microstrategy, werden diejenigen
Unternehmen erfolgreich sein, die den
anstehenden Wechsel in erster Linie
als neue Chance auffassen und ihn
nicht zu einer Gefahr hochstilisieren:
„Die IT muss wegkommen von einem
Verständnis à la‚ wir kümmern uns
um die Hardware‘ und sich zu einem
strategischen Berater für die Fachab-
teilungen entwickeln. Am Ende des
Tages wird sich das für die IT als sehr
positiv herausstellen, auch wenn nicht
alle Mitarbeiter flexibel genug sind,
diesen Wechsel schnell mitzugehen.“
Bisher wurde nach Meinung von An-
dree Stachowski, Mitglied der Ge-
schäftsleitung bei All for One Steeb,
die Sicht auf die Fachabteilungen
unter einem sehr technischen Blick-
winkel abgehandelt. „Wir behalten
immer den Gesamtprozess bei einer
Wertschöpfungskette im Blick, ganz
gleich aus welcher Fach(-abteilung)
ein Impuls kommt. Da geht es nicht
in erster Linie um IT Security – das
setzen die Anwender mittlerweile vo-
raus, das muss ein Dienstleister abde-
cken.“ Stachowski setzt vielmehr auf
die Beratung der Fachabteilung: „Wir
versuchen klarzumachen, welche
Auswirkungen die Anforderung einer
Fachabteilung für den Gesamtprozess
nach sich zieht. Damit bekommt die
Fachabteilung auch die passenden Ar-
gumente geliefert, denn sie weiß dann,
welche Mehrwerte ihre Forderung für
den Gesamtprozess bringt oder auch
nicht erbringt.“ Wenn zum Beispiel
die Serviceabteilung mobile Endgerä-
te einführen möchte, um die Instand-
haltung von Systemen beim Kunden
sicherzustellen, gelte es „vorne im
Prozess“ zu klären, was sich dort än-
dern muss. „Der Konstrukteur muss
die Ersatzteile einpflegen, eine aktuel-
le technische Dokumentation ist nötig
usw.“, listet Stachowski auf. „Daraus
leiten wir dann ab, welche Art der Lö-
sung zum Einsatz kommen soll – ent-
weder eine hybride SaaS-Lösung oder
auch eine ERP-Komplettlösung aus
der Cloud. Dabei kann es auch dazu
kommen, dass wir einem Fachbereich
erklären, seine Wunschvorstellung
bringt ‚End-to-End‘ keine Verbes-
serung. Wir sind oft in der Beweis-
pflicht, den kompletten Prozesshebel
aufzuzeigen, um die Investition letzt-
endlich freizubekommen.“
Eine Sonderstellung nimmt nach sei-
ner Erfahrung der Bereich Personal
ein. „Hier entscheidet die Fachabtei-
lung im hohen Maß allein über ihre
IT-Umgebung. Sie führt eine E‑Rec-
ruiting-Lösung ein oder ein Portal, in
dem die Reisekostenabrechnungen ab-
gehandelt werden können. Doch das
sind Prozesse, die sozusagen ganz hin-
ten in der Kette angesiedelt und auch
sehr stark in diesem Bereich gekapselt
sind.“
„Auch wenn unsere Lösung in gewis-
ser Weise im Ruf steht, dem Trend zur
Schatten-IT Vorschub zu leisten, set-
zen wir doch immer auf den Schulter-
schluss zwischen Fach- und IT-Abtei-
lung“, stellt Marc Hoenke fest. Für den
Director Product Marketing EMEA
Central bei Salesforce haben sich als
die besten Lösungen immer diejenigen
Ansätze herauskristallisiert, bei denen
die Backend-Systeme mit den neuen
Frontends optimal zusammenspielen.
„Die notwendige Kompetenz dazu
liegt bei der IT-Abteilung. Die Zustim-
mung der IT bekommt man, wenn die
richtigen Argumente auf dem Tisch
liegen – wenn Projekte sich schneller
Andre Kiehne, Dimension Data
Martin Runde, IBM
Andree Stachowski
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