Solutions for Business 2/3 2014 - page 21

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HR-SOFTWARE
Solutions for Business  · 4/5 2014
nen, die nur sehr rudimentäre Integra-
tionsszenarien zulassen.
Welches konkrete Beispiel können Sie
dazu geben?
Bodo Martensen:
Angenommen, ich
habe bereits gewisse Applikationen –
etwa eine Gehaltsabrechnung und ein
Organisationsmanagement – im Haus
und interessiere mich jetzt für ein Lern-
Management-System. Dann kann ich
Stand heute nicht aus SAP und Suc-
cessFactors jeweils die Funktionalitä-
ten aussuchen, die ich nutzen möchte.
Bislang gilt hier nur entweder oder.
Cornelius Fleiner:
Natürlich gibt es
mittlerweile Benutzeroberflächen in
SAP, die denen von SuccessFactors
weitestgehend gleichen. Und natürlich
hatte SAP auch in der Vergangenheit
keine komplett einheitlichen Oberflä-
chen. Aber man nähert sich an, in al-
len Bereichen. Beispielsweise bei den
Self-Service-Szenarien ähneln sich
die Oberflächen schon sehr stark. Der
Endanwender kann den Unterschied
eigentlich nicht mehr erkennen.
Bodo Martensen:
Das sehe ich auch
so. Die neuen User-Interfaces treiben
den Zusammenschluss der beiden Sys-
teme schon voran. Das passt schon
ganz gut. Und wenn die Benutzer-
oberfläche gangbar ist, dann gelingt
auch die Prozessintegration immer
mehr. Allerdings sind die Prozess- und
Datenintegration auch sehr stark ab-
hängig von der technologischen Basis,
auf der die Verknüpfung erfolgt. Da
bedarf es seitens der SAP noch etwas
mehr Anstrengungen.
Wo müssen die Anstrengungen anset-
zen, um die beiden Systeme zusam-
menzuführen?
Bodo Martensen:
Die Integration ist
definitiv die Hauptaufgabe, die ich für
SAP sehe. Denn neben dem neuen
Markt, den sich SAP mit dem Cloud-
Computing durch SuccessFactors er-
schließen möchte, sollten ja auch die
Bestandskunden für die Lösungen ge-
wonnen werden. Dafür müssen diese
ohne großen Aufwand auf die Karte
SuccessFactors setzen können und
gleichzeitig ihr altes System beibehal-
ten können. Ferner gilt es, die Vor-
teile von Cloud-Lösungen, wie zum
Beispiel kürzere Einführungsphasen,
noch deutlicher herauszustellen. Au-
ßerdem muss das bestehende SAP-
HCM-Talentmanagement fortgeführt
werden, damit die Unternehmen eine
echte Wahlmöglichkeit erhalten und
für sich „das Beste aus zwei Welten“
umsetzen können.
Wie positioniert sich der Arbeitskreis
vor diesem Hintergrund?
Cornelius Fleiner:
Als Arbeitskreis
müssen wir klar definieren, wo wir mit
dem Thema eigentlich hinwollen. Das
andere, was wir bereits seit dem An-
fang der Anbindung von SuccessFac-
tors vorantreiben, ist die Aufklärungs-
arbeit. Für unsere Mitglieder müssen
wir herausfinden, was SAP mit dem
Hybridmodell genau meint. Wo liegt
die Abgrenzung zwischen Cloud und
on demand. Hierzu gilt es noch die
eine oder andere Diskussion mit SAP
zu führen, um klare Definitionen zu
erhalten.
Also wird es bald auch einen DSAG-
Arbeitskreis oder eine Arbeitsgruppe
SuccessFactors geben?
Bodo Martensen:
Ich sträube mich
noch etwas dagegen, ein entsprechen-
des Gremium aufzubauen. Denn ers-
tens ist SuccessFactors an sich nicht
SAP. Und wir sind nun mal eine
SAP-Anwendergruppe.
Außerdem
bin ich der Überzeugung, dass sich
für vorgefertigte Cloud-Lösungen wie
SuccessFactors eine Arbeitsgruppe
nicht lohnt. Gerade im Bereich HCM
leben wir über alle Branchen und
Unternehmensgrößen hinweg eine
gewisse Unternehmensindividualität
aus, mit vielen unterschiedlichen Pro-
zessen, betrieblichen Regelungen und
zunehmender Internationalisierung.
Da sehe ich schon noch einen weiten
Weg von der On-Premise- zur Cloud-
Lösung.
Cornelius Fleiner:
Das sehe ich nicht
ganz so. Ich registriere, dass es unter
unseren Mitgliedern noch nicht all-
zu viele SuccessFactors-Kunden gibt.
Doch die SuccessFactors-Kunden sind
sehr wohl organisiert, nur eben nicht
in der DSAG. Es wird in den kom-
menden Jahren bestimmt Mitglieder
geben, die mit SuccessFactors ihre Er-
fahrungen machen. Und diese wären
zweifellos in der DSAG gut aufgeho-
ben, in welcher Form auch immer. So
gesehen fände ich es nicht gut, wenn
wir als Anwenderverband den Kun-
den generell kein Forum bieten wür-
den. Das zeigt, dass wir bei dem The-
ma Integration von SuccessFactors in
die DSAG noch Abstimmungsarbeit
vor uns haben.
Thomas Kircher, DSAG-Pressestelle
Bodo Martensen, Sprecher des
Arbeitskreises Personalwesen (HCM)
der DSAG.
 Quelle: DSAG
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