Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Warum IBM i im Cloud-Zeitalter keine Sackgasse sein muss

Am ERP-Scheideweg?

Quelle: Infor

Niedrige Betriebskosten und hohe Zuverlässigkeit sind häufig genannte Argumente für IT-Systeme auf Basis von IBM-i-Maschinen. Doch die Plattform ist in die Jahre gekommen. Immer mehr ERP-Anbieter sagen ihr zugunsten modernerer Systeme oder der Cloud Lebewohl. Viele Firmen stehen damit vor dem Dilemma, entweder den Schritt ins Ungewisse zu wagen und einen potenziell kostspieligen Systemwechsel durchzuführen oder mit bewährten IBM-i-Systemen das Risiko einzugehen, nicht mehr mit den komplexen Geschäften von morgen mithalten zu können. Die Lösung dieses Problems ist erfreulich einfach – sofern der richtige ERP-Provider gefunden wird.

Mehr als nur ERP

Im Idealfall steht ein Anbieter einem Unternehmen so lange als Ansprechpartner zur Verfügung, wie dieser die Software nutzt. Eine solche Geschäftsbeziehung kann unter Umständen mehr als ein Jahrzehnt andauern. Der Kunde vertraut darauf, Updates und Serviceleistungen zu erhalten und hält dafür dem Provider die Treue – umso wichtiger ist es daher, die Auswahl des Softwarehauses sorgfältig zu treffen.

Klassische ERP-Funktionen allein bieten heute keinen Mehrwert mehr. Selbst zusätzliche Aufgaben wie das Wartungsmanagement und die Compliance-Kontrolle oder Zugangsportale für Kunden und Zulieferer sind mittlerweile fast schon selbstverständlich. Es kommt aber darauf an, dass diese Zusatzfunktionen nicht einfach nur um ihrer selbst Willen integriert werden, sondern auf die Branche eines Unternehmens zugeschnitten sind.

ERP-Provider müssen eine klare SMAC-Strategie (Social, Mobile, Analytics und Cloud) präsentieren können. Sonst ist es mit der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Providers schlecht bestellt – ganz gleich, ob der Kunde sich für diese Aspekte interessiert oder nicht. SMAC-Applikationen laufen in der Regel aber kaum mehr auf IBM-i-Systemen – nur neuere Modelle wie aktuelle Power-Systems-Maschinen sind fortschrittlich genug und unterstützen derartige Anwendungen.

Hinzu kommt, dass die Attraktivität der Cloud-Provider schon dazu verleitet, den IBM-Maschinen den Laufpass zu geben. Doch für Unternehmen gibt die Cloud ein zwiespältiges Bild ab: Es herrschen Zweifel, ob die Cloud auch langfristig die richtige Entscheidung ist. Manch ein Unternehmer migriert beispielsweise seine IT in die Cloud und stellt später fest, dass der Wechsel für seine Firma nicht so praktikabel war wie erhofft.

Auch erlauben viele Cloud-Lösungen keine Modifikationen für einzelne Unternehmen. Zahlreiche Anwender von IBM-i-Systemen haben aber ihre ERP-Lösung ihren Bedürfnissen entsprechend individuell angepasst, etwa weil das eigene Geschäftsfeld sehr speziell ist oder zur Zeit der Implementierung noch keine branchenspezifische Lösung zur Verfügung stand. Nicht selten haben sich zudem im Laufe der Jahre die Arbeitsabläufe an die Software angepasst. Eine Rückkehr zu einer Lösung von der Stange kommt für viele Unternehmen damit faktisch nicht in Betracht.

Das Beste aus zwei Welten

Andreas Anand, Vice President Consulting Services EMEA bei Infor; Quelle: Infor

Eine gangbare Lösung zeigt sich mit sogenannten Hybrid-Abonnementmodellen. Dabei schultert IBM i weiterhin die klassischen ERP-Kernfunktionen, während die neuen SMAC-Funktionen über ein Cloud-Abonnement laufen. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass weiterhin alle Prozesse wie gewohnt zur Verfügung stehen. Unternehmen müssen sich zudem nicht den Kopf darüber zerbrechen, wie sich das System in die Cloud transferieren lässt. Ebenso entfällt die Aufgabe, SMAC-Applikationen für IBM i lauffähig machen zu müssen. Ein leistungsfähiger Provider bietet außerdem Cloud-Software an, die sich zumindest zu einem gewissen Grad modifizieren lässt – das ist insbesondere dann notwendig, wenn die Lösungen nicht branchenspezifisch gestaltet sind.

Je mehr das Angebot auf verschiedene Industrien zugeschnitten ist, desto wahrscheinlicher wird es, dass sich in Zukunft auch strategische Lösungen wie das ERP selbst aus der Cloud beziehen lassen. Weitere Kandidaten für eine Migration finden sich etwa in Abteilungen, die schnellen Veränderungen unterliegen. Mit einer für On-Premise-Lösungen unerreichbaren Flexibilität kann die Cloud hier ihre Trümpfe voll ausspielen: Zum einen entfallen weitere laufende Kosten für Wartung und Updates, zum anderen lässt sich dank des Abonnementmodells die Software unkompliziert an sich wandelnde Anforderungen anpassen und skalieren. Im Zweifel kann das Unternehmen das Migrationstempo nach Belieben anpassen, ohne dass das operative Geschäft in seinem Kern beeinträchtigt wird. Im Gegenzug ist es möglich, den Nutzen der Cloud in vollen Zügen auszukosten.

Langfristige Partnerschaften

Veronika Blaskova, Solution Center Lead – ERP/CRM/SRM bei Datavard; Quelle: Datavard

Fest steht: Der technologische Fortschritt in Sachen Geschäftssoftware hat nicht dazu beigetragen, Komplexität abzubauen – im Gegenteil. Millionen von Codezeilen zu kompilieren und zu kontrollieren ist eine immense Aufgabe. Kleineren Anbietern bleibt hier keine andere Wahl, als sich zu spezialisieren, denn ganze Software-Pakete zu entwickeln übersteigt ihre Kapazitäten. Wer IBM i einsetzt, sollte also künftig nach großen Providern Ausschau halten. Bei der Auswahl des richtigen Anbieters muss ein Unternehmen zudem sein Augenmerk darauf richten, ob dieser das technische Know-how pflegt und Mitarbeiter entsprechend aus- und fortbildet. Nur dann wird der Provider auch weiterhin Updates zur Verfügung stellen. Nicht zuletzt wird dieser Antrieb noch dadurch verstärkt, dass Provider anders als noch vor einigen Jahren in Bezug auf On-Premise-Systeme nicht mehr hauptsächlich von ihren Lizenzverkäufen leben, sondern von dem Umsatz, den sie über Upgrades oder zusätzliche Applikationen erwirtschaften.

IBM i bietet unbestreitbare finanzielle und technische Vorzüge. Ein Wechsel weg von der bewährten Plattform kann eingespielte Abläufe gefährden und unkalkulierbare Kosten nach sich ziehen. Unternehmen und Provider können großen Nutzen aus einer lang andauernden Geschäftsbeziehung schöpfen. Es kommt allerdings darauf an, dass Anbieter identifiziert werden, die IBM i auch im Zeitalter der Cloud noch nicht zum alten Eisen zählen.

Andreas Anand, Infor

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