Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Im Interview: Dirk Biehler, Datavard AG

„Dynamische Echtzeitanalyse ist gefragt“

Dirk Biehler, Quelle: Datavard

Das Analysieren von SAP Systemen liefert den IT-Verantwortlichen einen detaillierten Einblick in das Nutzerverhalten, die System-Performance und die Nutzung der Daten. Im Interview mit Solutions for Business (S4B) erklärt Dirk Biehler, Strategic Business Development Manager bei Datavard, warum die Schwachstellen einer SAP-Umgebung aufgedeckt gehören.

Anwender-Feedback

S4B: Wie wichtig sind die Aussagen zum Anwenderverhalten für den Betrieb eines SAP-Systems?
Biehler: IT-Verantwortliche sollten wissen, wie ihre Nutzer die Systeme und Anwendungen einsetzen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können und eine Top-Performance zu sichern. Im Zeitalter der Digitalisierung bieten sich hier dynamische Echtzeitanalysen an. Nutzen Unternehmen eine solche IT Operations Intelligence, sind sie jederzeit in der Lage, Analysen zu verschiedenen Fragestellungen zu erstellen. Dadurch können sie Einsichten gewinnen, welche Systemteile und Daten wirklich genutzt werden und wie das Datenvolumen im Verhältnis zur Nutzung steht. Auch Performance-Engpässe können so verhindert werden.

S4B: Wie kann die IT-Abteilung von der genauen Analyse des Anwenderverhaltens die korrekten Optimierungsoptionen ableiten?
Biehler: Die Antworten auf alle systemrelevanten Fragen liegen im System selbst. Auf Basis einer ganzheitlichen Analyse zur Applikationsnutzung und Systemperformance können verschiedenste Szenarien simuliert sowie Trends und Muster erkannt werden. Dadurch erhalten IT-Verantwortliche deutlich mehr Wissen über das System, und das ohne die Endanwender zu befragen. Mit dieser Intelligenz lassen sich die wichtigsten ‘pain points’ des Systembetriebs aufklären und beheben. Es lässt sich auch nutzen, um gezielter zu archivieren und ungenutzte Aggregate zu deaktivieren. Das spart enorme Kosten.

Migrationsprojekte

S4B: Wie wichtig ist das Erkennen von ungenutzten Daten – vor allem in Hinblick auf anstehende Migrationsprojekte, etwa auf S/4HANA?
Biehler: Ungenutzte Daten verursachen hohe Kosten, insbesondere beim Betrieb von hoch performanten Systemen wie S/4 HANA. Im Vorfeld einer S/4 HANA Migration ist eine Systemanalyse erfolgskritisch. Verlässliche Daten und eine gute Planung mithilfe von Predictive Analytics helfen dabei, das Systemwachstum zu berechnen und sich für die passenden Hardware und Lizenzen zu entscheiden. Diese Analyse sollte kontinuierlich durchgeführt werden, um bei unkontrolliertem Datenwachstum rechtzeitig einschreiten zu können. So zeigt sich, welche Daten am häufigsten benutzt werden und im Arbeitsspeicher verbleiben können und welche weniger häufig gebraucht werden und im Archiv oder Nearline Storage abgelegt werden können. Dadurch lässt sich dauerhaft Speicherplatz einsparen und die Geschwindigkeit entspricht den Erwartungen.

S4B: Mit der anstehenden Europäischen Datenschutzgrundverordnung—EU-DSGVO – steht den Unternehmen einiger Aufwand ins Haus. Wie können hier Tools wie Datavard Insights helfen?
Biehler: Im Zuge der Verordnung ist es wichtig zu wissen, was in meinem System passiert, sprich: Wer greift wie auf meine Daten zu? Die IT muss jederzeit transparent sein. Datavard Insights unterstützt hierbei mit der kontinuierlichen Analyse der Daten und Benutzer. Geprüft wird unter anderem, wer auf die Daten zugreift und ob die Berechtigungen passen. Ebenso wichtig ist es, die Daten zu prüfen und gemäß den Regularien zu archivieren. 

Rolle der Dienstleister

S4B: Was müssen Dienstleister mitbringen, um Anwenderunternehmen bei der Analyse und beim Benchmarken ihrer SAP-Umgebungen helfen zu können?

Biehler: Der Dienstleister sollte langjährige Erfahrungen mit SAP-Landschaften jeder Größer mitbringen. Wichtig ist auch eine hohe Datenmanagement-Kompetenz. Für den Benchmark ist eine breite Kundenbasis entscheidend. Je mehr Systeme vermessen werden, desto präziser der Benchmark. Wichtig ist auch, dass zwischen den System Typen (BW/ ERP) unterschieden wird. Es hilft ja nichts, Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Rainer Huttenloher

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