Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Interview zur Fusion von ABAS Software AG und ABAS Projektierung Holding:

Erfahrungen aus Projekten optimal integrieren

Ursula Bracke (rechts) und Werner Strub stellen die Vorteile der Fusion heraus: „Durch den Zusammenschluss rücken wir noch näher an den Markt, an unsere Kunden.“ Quelle: abas

Die 1980 gegründete ABAS Software AG fusioniert mit ihrem größten Businesspartner, der ABAS Projektierung Holding GmbH. Daraus soll sich ein höheres Wachstumspotenzial ergeben. Zugleich können auch die bestehenden Vertriebs- und Implementierungspartner von dem neuen Verbund profitieren, wie Werner Strub, Vorstandsvorsitzender der ABAS Software AG und Ursula Bracke Geschäftsführerin der ABAS Projektierung Holding GmbH im Interview mit Solutions for Business (S4B) erläutern.

Fusion

S4B: Welche geschäftlichen Erwartungen haben Sie an die Fusion?
Werner Strub: Die ABAS Projektierung Unternehmensgruppe ist der am schnellsten wachsende Softwarepartner der ABAS Software AG. Mit der Fusion bringt die ABAS Projektierung die Erfahrung und das Know-how dieser erfolgreichen Wachstumsstrategie in die Fusion und in das Partnerökosystem gezielt ein und wird damit weitere ABAS-Netzwerkteilnehmer in ihrem Wachstumsprozess unterstützen und begleiten. Besonders neue Softwarepartner, die wir weltweit etablieren,  profitieren davon. Deren Startphase werden wir damit erheblich verkürzen. Dies sind erhebliche Benefits für unsere eigene Wachstumsstrategie.

S4B: Wie können Sie vermeiden, dass die anderen ABAS-Partner befürchten, dass eine „Zweiklassengesellschaft“ im Partnerumfeld entsteht?
Werner Strub: Das zukünftige Wachstum wird wesentlich über die Softwarepartner generiert, sie sind ein entscheidender Baustein unserer Wachstumsstrategie. Um Erfolgspotenziale in unserer Zusammenarbeit von Anfang an freisetzen zu können, wird es einen Beirat der Vertriebspartner geben, der uns gebündelt vermitteln wird, wie unsere Zusammenarbeit permanent zu optimieren ist. Ziel ist es, dass das gesamte ABAS-Netzwerk von den weltweiten Märkten als eine Einheit wahrgenommen wird, mit einheitlichen, höchstmöglichen Qualitätsstandards hinsichtlich Software, Projektmanagement und Customer-Service. An 31 der über 50 ABAS Vertriebs- und Implementierungspartner ist die ABAS Software AG beteiligt. Mit der Fusion stellen wir somit die Weichen für Wachstum, Qualität und eine langfristige, erfolgreiche Unternehmensentwicklung.

S4B: Welche technischen Verbesserungen und zusätzlichen Funktionalitäten erwarten Sie für die Software aus dem Zusammenschluss?
Werner Strub: Durch den Zusammenschluss rücken wir noch näher an den Markt und damit an unsere Kunden. Wir erwarten uns Impulse für praxisgerechte Verbesserungen und Erweiterungen unserer Software. Durch die Begleitung der Entwicklungsprojekte durch kundenprojekterfahrene Consultants können wir unsere Software noch zielgerichteter und marktgerechter weiterentwickeln.

Innovationsdruck

S4B: Wie stark schätzen Sie den Innovationsdruck ein, den Anwender im Zuge des Einsatzes von mobilen Endgeräten wie Smartphones und Tablets  auf angestammte ERP-Systemarchitekturen ausüben?
Werner Strub: Mobile Geräte sind heute für bestimmte Berufsgruppen –wie Außendienstmitarbeiter im Vertrieb oder im Service – selbstverständlich geworden. Spezielle Bedienszenarien werden also für Oberflächen von Geräten mit einer kleinen Displaygröße und Touchbedienung zugeschnitten. Mit Mobile Sales, Mobile Service und Mobile Purchase bietet ABAS diese mobilen Lösungen an. Auf der anderen Seite arbeiten viele unserer Anwender nach wie vor an klassischen Büroarbeitsplätzen mit großen Bildschirmen. Die moderne ERP-Architektur muss also heute viele unterschiedliche Bedienszenarien bestmöglich unterstützen. Da Oberflächentechnologien einem raschen Wandel unterliegen, sollten Oberflächen weitgehend generisch sein. Durch die Kapselung der Anwendungslogik in einer Middleware stellen wir bei ABAS die passenden Services für die unterschiedlichsten Szenarien zur Verfügung.

S4B: Wie reagieren Sie auf die Anforderungen der Anwender, die mit BI- und Big Data-Konzepten aus dem Datenstamm im ERP zu einer proaktiven und möglichst agilen Unternehmenslenkung kommen möchten?
Werner Strub: Diese Aufgabe lösen wir gemeinsam mit BI-Experten. Die relevanten ERP-Daten werden in ein Datawarehouse exportiert. Durch einen inkrementellen Abgleich stehen stets aktuelle Daten für die BI-Anwendung zur Verfügung. Die BI-Tools führen diese Daten mit Daten anderer Quellen zusammen. Die Rückkopplung mit ERP ist jederzeit gegeben.

Branchenfokus

S4B: Welche zusätzlichen Branchenkenntnisse und welches Integrations-Know-how bringt die ABAS Projektierung in die Fusion mit ein?
Ursula Bracke: „Die ABAS Projektierung hat die abas Business Suite in vielen Branchen implementiert und kann branchenübergreifend äußerst zufriedene Anwender vorweisen. Durch unsere rund 500 Kundeninstallationen in den verschiedensten Branchen kennen wir deren typische Prozesse und Anforderungen ganz genau. Die Firma ABAS Projektierung E-Solutions bringt darüber hinaus spezielles Know-how in den Bereichen BI und E-Business mit. Im Bereich BI verfügen wir hier über produktneutrale Beratungskompetenz und haben darüber hinaus mit dem Analyser-BI eine eigene, gerade auf die Anforderungen von mittelständischen Unternehmen zugeschnittene BI-Anwendung entwickelt. Weitere Schwerpunkte legen wir auf den Maschinenbau, Automotive und Handel, wo wir zahlreiche Installationen der abas Business Suite betreuen. Ein fester Bestandteil in allen Projekten sind darüber hinaus auch Lösungen wie CRM, DMS, BDE und PDM. Auch dort können wir unser reichhaltiges Know-how branchenübergreifend einbringen.

S4B: Wie können Sie die Erfahrungen aus dem Projektgeschäft besser in die Weiterentwicklung der Software einbringen?
Ursula Bracke: „Unsere Kunden müssen – um erfolgreich zu sein – ihre unternehmensinternen sowie übergreifenden Prozesse ständig optimieren und an die Erfordernisse der Märkte anpassen. Hier können wir unseren Kunden durch die hohe Flexibilität der abas Business Suite praxistaugliche und schnelle Lösungen anbieten. Durch die große Anzahl unserer Kunden verdichten sich bei uns die neuen Anforderungen, so dass wir schnell beurteilen können, ob es sich dabei um eine generelle Marktanforderung für den Software-Standard handelt. Diese mit den bereits realisierten projektbezogenen Lösungen gemachten Erfahrungen können wir dem Produktmanagement als zusätzliche Informationsquelle bei der Weiterentwicklung der abas Business Suite zur Verfügung stellen.