Software und Strategien für den erfolgreichen Mittelstand

Große Datenmassen treffen auf komplexe Funktionalitäten

Luftige Aussichten

Quelle: Debas/ULT

Staub, Dämpfe und Rauch: Etwa beim Arbeiten mit Lasersystemen, bei Schleifprozessen oder beim Einsatz von Schweißgeräten entstehen diese Begleiter produktionsbedingt. Darin versteckt sind ultrafeine Partikel, die sich bei den Bearbeitungsprozessen ihren Weg in die Luft bahnen. Doch so winzig die Teilchen auch sind, umso größer ist deren Wirkung. Auf lange Sicht können sie schädlich für Maschinen sowie Arbeitsgeräte sein. Allem voran geht es aber um die Mitarbeiter in den Betrieben, die erheblichen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind.

Sauberer Einstieg

Quelle: Debas/ULT

Seit 1994 macht sich die ULT AG mit der Entwicklung sowie Fertigung von Absaug- und Filtertechnologien für Produktionsprozesse einen Namen, denn am Standort Kittlitz bei Löbau arbeiten inzwischen 70 Mitarbeiter an Lösungen für saubere Luft um Mensch und Maschine. Diese Lösungen umfassen in Fertigungslinien oder für Einzelarbeitsplätze intergrierbare Anlagen sowie komplette Hallenabsaugungen. „Unser Repertoire ist für verschiedenste Prozesse ausgelegt, beispielsweise für die Laserbearbeitung, für Lötaufgaben, Schweißarbeiten oder zur Beseitigung von Gasen, Stäuben, Gerüchen sowie Öl- und Emulsionsnebel“, beschreibt Dr. Christian Jakschik, Vorstand der ULT AG, das Aufgabenfeld des Unternehmens.

Damit werden Branchen wie der Maschinenbau, die Elektronikfertigung, die Metallbearbeitung und die Medizintechnik angesprochen. Denn gerade dort werden durch die stetige Entwicklung von Produktionsverfahren mit neuen Werkstoffen auch zusätzliche Substanzen ausgestoßen. „Schadstoffe werden nicht nur immer kleiner, sondern auch zunehmend exotischer und aggressiver“, erklärt Jakschik.

Die ULT AG hat sich also optimale Arbeitsbedingungen in Produktionsbetrieben auf die Fahne geschrieben. Die Ingenieure und Entwickler des Kittlitzer Arbeitgebers planen bereits bei der Auswahl der Absaug- und Filtertechnologie die spezifischen Umstände jedes einzelnen Arbeitsplatzes in die Lösung mit ein. Genau diesen Wunsch nach Passgenauigkeit, aber auch nach Struktur und Transparenz wollte sich die ULT AG mit einer neuen Software erfüllen. „Um intern die Arbeitsprozesse transparenter auszurichten, entschlossen wir uns 2010, in ein neues System zu investieren“, erklärt Mirko Brandt, IT-Administrator bei ULT. „Die bis dahin verwendete Software war mit den wachsenden Anforderungen nicht mehr vereinbar und für unsere Bedürfnisse zu begrenzt“, fügt er hinzu.

Die Wahl fiel eindeutig auf DELECO, denn vor allem die nützlichen Funktionen sowie die zahlreichen Erweiterungs- und individuellen Anpassungsmöglichkeiten des ERP-Systems haben überzeugt. Der saubere Einstieg mit der neuen Software hat die Entscheidung zusätzlich bestätigt. „Bei der Einführung konnten alle Firmen- und Artikelstammdaten reibungslos aus dem Altsystem übernommen werden“, erinnert sich Mirko Brandt. Durch praxisorientierte und logisch aufgebaute Schulungen konnte schon bald rund die Hälfte aller Mitarbeiter täglich mit dem Komplettsystem arbeiten. Das gleicht schon einer kleinen Erfolgsstory, wenn man bedenkt, dass DELECO alle Abläufe von der Warenwirtschaft bis hin zur Produktion abdeckt und somit als wahrer Softwareriese bezeichnet werden kann – große Datenmassen treffen auf komplexe Funktionalitäten.

Mit System von A nach P

Von der Anfrage bis zur Produktion: Jedes der einzelnen Module – wie Verkauf, Einkauf, Zeiterfassung oder Arbeitsvorbereitung und Fertigungsauftragsverwaltung – hat für die ULT AG ein stückweit zu mehr Transparenz in den Prozessen geführt. „Unsere Arbeitsabläufe sind strukturierter geworden. Jeder Mitarbeiter kann nun den Auftrag einsehen und verfolgen“, resümiert Mirko Brandt.

Beispielsweise werden innerhalb des Moduls „Verkauf“ Anfragen kalkuliert, Angebote erstellt und auch die Aufträge ausgelöst; zusätzliche Raffinessen wie Statusverfolgung per Ampelfunktion und Provisionsberechnung für Handelsvertreter inklusive. Im Auftragsfall prüft die Arbeitsvorbereitung in DELECO aktuelle Lagerbestände und ordert das fehlende Material – wenn nötig – termin- und bedarfsgerecht bei Lieferanten. Ist dieses Material eingetroffen, kann die Produktion der Anlage starten. Mittels der Zeiterfassung werden alle Projektfortschritte rückgemeldet. Diese Durchgängigkeit findet man überall in der Software. Jede Funktion, jeder Tab und jede Maske haben System.

Doch was ist mit den Eigenheiten, welche die unterschiedlichen Kunden der ULT AG mit sich bringen? Jedes Unternehmen ist anders aufgestellt und somit müssen die Anlagen individuell anpassbar sein. Dadurch ergeben sich viele Maschinenvarianten, die hergestellt werden müssen. Und es steigt auch die Artikelanzahl, die mit einem höheren Aufwand gepflegt werden muss.

Die ULT AG nutzt dafür seit der Einführung von DELECO den Variantenkonfigurator. Dieser ermöglicht die Erfassung unterschiedlicher Ausführungen eines Produkts. Ist ein Basisartikel angelegt, können diesem verschiedene Variantenmerkmale, wie Größe oder Farbe, hinzugefügt werden. Auf diese Weise entfällt eine aufwendige Neuanlage und Pflege von Artikeln, die in unterschiedlichen Ausführungen angeboten werden. „Dies bringt nicht nur eine zeitliche Ersparnis für alle Mitarbeiter, die mit dem System arbeiten, auch die Gliederung der Varianten ist sehr übersichtlich“, freut sich Mirko Brandt.

Ein Beispiel dafür ist die Konfiguration eines passenden Absaug- und Filtergeräts, das bei der Restaurierung von Figuren der Terrakotta-Armee des ersten Kaisers von China (um 220 vor Christus) zum Einsatz kommt: flexible Absaugarme, ein hoher Filtergrad und geringe Schallpegel sollen dem Restaurator unter anderem das Arbeiten erleichtern. Während das Prinzip der Absauganlage gleich bleibt, können die notwendigen Elemente je nach Anwendungszweck pro Modell variieren.

Zukunftsmusik mit dem ERP-System

Auch perspektivisch sollen noch einige Prozesse bewegt werden. „Zukünftig möchten wir auch gern den Leitstand im Unternehmen nutzen. Wir erhoffen uns damit kürzere Planungszeiten und noch mehr Übersicht in den Arbeitsabläufen“, erklärt Jakschik. Damit hat er den Kern der Planungssoftware zur Visualisierung von Terminplanung, Auftragsdurchlauf und Ressourcenplanung voll und ganz getroffen. Jedoch nicht nur die Fertigungsplanung steht auf der To-do-Liste des Kittlitzer Spezialisten für Filter- und Absauganlagen. Auch das händische Erfassen von Stücklisten soll durch die automatische Übernahme von 3D-Zeichnungen aus Solid Edge abgeschafft werden.

Diese DELECO-Integration vermeidet bereits bei vielen Kunden Fehler und verringert deren Zeitaufwand. Mit der Nutzung des DELECO-Tools für Kommissionierung geht die ULT AG noch einen weiteren Schritt in Richtung Optimierung von Arbeitsprozessen, denn Warenversand und -verpackung werden durch die Einbindung in den Fertigungsablauf vereinfacht.

Den Schadstoffen von morgen immer einen Schritt voraus sein – die ULT AG engagiert sich mit ihren Anlagen für die Beseitigung von Luftschadstoffen und somit für das Wohlergehen von Mensch und Maschine. Luftige Aussichten, denn mit dem Einsatz des neuen ERP-Systems werden alle für die fertigen Produkte notwendigen Arbeitsschritte effizient und transparent gestaltet.

Kathleen Donath

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